Detailergebnis zu DOK-Nr. 72198
Multimodale Verkehrsplanung in Schweden (Orig. franz./engl.: Planification et offre multimodales en Suède / Multi-modal planning and delivery in Sweden)
Autoren |
A. Wargsjö J. Hultén A. Wildt-Persson |
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Sachgebiete |
1.0 Allgemeines 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Routes Roads (2017) Nr. 372, S. 82-89, B
In Schweden wurde der Verkehrssektor während der vergangenen Jahre grundlegend restrukturiert. Dies führte 2010 zur Gründung einer Agentur für multimodalen Verkehr, welche die Aufgabe hat, die zuvor um Ressourcen konkurrierenden Straßen- und Schienensysteme integriert zu entwickeln und zu betreiben. Sie bestimmt heute die langfristige strategische Planung der Verkehrsangebote und ist außerdem für die nationale Straßen- und Schieneninfrastruktur zuständig. Wasser- und Luftverkehr wurden jedoch nicht einbezogen. Inzwischen muss vor jeder Verkehrsplanung eine Studie in Kooperation mit den beteiligten Akteuren über die Konsequenzen der Maßnahmen Aufschluss geben. Gleichzeitig wurde ein neues System der Finanzplanung eingerichtet, das die Kosten für Nutzung und Betrieb auf 10 bis 12 Jahre berücksichtigt. Mehrere Studien führten zur Gründung von Svevia und Vectura (2009) sowie InfraNord (2010), wodurch sowohl Straßen- wie Schienenverwaltung signifikant reduziert werden konnten. Durch Rationalisierungsmaßnahmen auch im Verwaltungsapparat konnten die Ausgaben deutlich eingespart werden. Zusammenfassend kann man feststellen, dass eine multimodale Reorganisation großes politisches Engagement erfordert, aber durch positive Reaktionen der Beschäftigten und der Partner sehr unterstützt wird. Problematisch sind die technische Zusammenführung zum Beispiel der Kommunikationsinfrastruktur und die unterschiedlichen Unternehmenstraditionen. 2014 kann noch keine endgültige Bilanz gezogen werden, aber Rückgang der Ausgaben, Verbesserung der Rentabilität und eine stärkere Integration der Planung aller Verkehrsnetze sind unübersehbar.