Detailergebnis zu DOK-Nr. 72206
Reisezeitexperimente als Forschungs- und Evaluierungsinstrument - Ergebnisse aus Feldstudien in Lüneburg, Hamburg und Göttingen
Autoren |
P. Pez |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Verkehr und Mobilität zwischen Alltagspraxis und Planungstheorie. Wiesbaden: Springer VS, 2017 (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung) S. 99-112, 2 B, 2 T, 7 Q
Geschwindigkeit, Zielerreichbarkeit und Unabhängigkeit/Flexibilität sind wichtige Elemente der Verkehrsmittelwahl, die sich messtechnisch in Distanzen, km/h-Werten und (meist fußläufigen) Zeitanteilen außerhalb des Hauptverkehrsmittels niederschlagen. Eine systematische, an räumlicher und zeitlicher Vergleichbarkeit orientierte Erhebung differenzierter Reisezeitwerte in Experimenten zur Alltagssimulation von Verkehrsbedingungen ist möglich und wird im Beitrag skizziert. Die Ergebnisse von Feldexperimenten in Lüneburg, Hamburg und Göttingen zeigen, dass eine Fülle von Aussagen für die Forschung oder/und für Politik und Planung daraus ableitbar ist. Viele Aussagen lassen sich dabei erst aus dem Vergleich von Untersuchungsorten ziehen, weil nur hierüber eine Identifizierung von Better-/Best-Practice-Beispielen (oder deren Gegenteil) möglich ist und dies den Anstoß liefert, Veränderungspotenziale zu identifizieren. Insofern ist eine Generierung von Reisezeitdaten und -vergleichen für weitere Referenzorte dringend wünschenswert. Die drei Feldstudien können darüber hinaus zeigen, dass die Elektrifizierung des Radverkehrs diesen deutlich attraktiver gestalten kann und dies in Koppelung mit Radverkehrsförderung in der Infrastruktur und in Verkehrsleitsystemen sowie mit Verkehrsberuhigung für den MIV erhebliche Modal-Split-Veränderungspotenziale birgt.