Detailergebnis zu DOK-Nr. 72212
Chancen und Grenzen des Carsharing - Lenkungswirkung realistisch einordnen!
Autoren |
A. Kossak |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Internationales Verkehrswesen 68 (2016) Nr. 4, S. 20-22, 1 B, 10 Q
Carsharing ist in jüngster Vergangenheit auch in der öffentlichen Berichterstattung zunehmend als wirkungsvolles Instrument der Reduzierung des Pkw-Bestands und damit auch des Parkraumbedarfs in den Städten in den Fokus gerückt. Dadurch sollen Flächen frei gemacht werden, die dann für umweltverträgliche Mobilitätsformen und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in urbanen Räumen nutzbar werden. Befeuert wurde die Auseinandersetzung um Carsharing als Instrument zur Reduzierung des Pkw-Bestands aktuell durch den Start der Anhörungen am 25. August 2016 zu einem Gesetzesvorhaben, mit dem das Bundesverkehrsministerium Carsharing-Anbieter durch die Zulassung von reservierten Parkplätzen und die Befreiung von Parkgebühren unterstützen will. Tatsächlich klingen die von den Anbietern und Verfechtern genannten Erfolge und Potenziale beeindruckend. Shared Mobility kann ein wirkungsvolles Instrument der künftigen Gestaltung der urbanen Mobilität und der urbanen Lebensräume sein. Der Komplex wird sein Potenzial allerdings nur dann voll zur Entfaltung bringen können, wenn er im Rahmen einer an klaren Zielen verankerten integrierten Stadt- und Verkehrsplanung sowie Komponenten-übergreifend (ÖPNV, Paratransit, Carsharing, Bikesharing, Carsourcing, Carpooling) koordiniert gehandhabt wird. Das "Carsharing" kann darin eine substanzielle Rolle spielen - vorausgesetzt die Implementierung erfolgt unter realistischer Einordnung seiner Grenzen und nicht zuletzt auch der Perspektiven des autonomen Fahrens in Städten.