Detailergebnis zu DOK-Nr. 72233
Das komplexe tägliche Leben der Frauen: ein Genderblick auf Fahrtenketten und die Entropie der Aktivitätenmuster in Deutschland (Orig. engl.: Women's complex daily lives: a gendered look at trip chaining and activity pattern entropy in Germany)
Autoren |
C. Holz-Rau J. Scheiner |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation 44 (2017) Nr. 1, S. 117-138, 4 T, zahlr. Q
Die Hochschullehrer Scheiner und Holz-Rau von der TU Dortmund, Fakultät Raumplanung, stellen hier einen nach Gendergesichtspunkten ausgerichteten Blick auf Fahrtenketten und der Entropie (ein Maß für den mittleren Informationsgehalt einer Nachricht) von Aktivitätenmustern in Deutschland vor. Lange wurde in feministischen Studien diskutiert, dass das tägliche Leben von Frauen komplexer als das von Männern sei. Dies sei vor allem auf die nach Geschlechtern getrennte Aufteilung der Arbeit zurückzuführen, durch die die Frauen mehr mit den verschiedenen Verpflichtungen wie Arbeit, Haushaltstätigkeiten und Pflege "jonglieren" müssen. Komplexe Aktivitätenmuster ermutigen im Gegenzug die Frauen, die Fahrten effizienter in Fahrtenketten durchzuführen. In dem Artikel werden die Aktivitäten- (ermittelt mit der sogenannten Shannon-Entropie, entstanden um 1948) und Fahrtenkettenmuster aus einer Genderperspektive untersucht. Die verwendeten Daten stammen aus den jährlichen Deutschen Mobilitätspanels der Jahre 1994-2012, mit deren Hilfe Fahrten einer Woche erfasst werden. Mit den Ergebnisvariablen wurden Regressionen mit Attributen, die die Soziodemografie, den Wohn- und den Arbeitsort sowie den Kohorten- und den Effekt des Berichtszeitraums berücksichtigen, durchgeführt. Das Ergebnis scheint zu bestätigen, dass die Muster der Frauen komplexer sind als die der Männer, und zeigt, dass Männer und Frauen verschiedenartig von Lebensumständen, die Einfluss auf die Komplexität des Lebens haben (vor allem ein Leben mit Kindern und einem Partner), beeinflusst werden.