Detailergebnis zu DOK-Nr. 72240
Exekutive Funktionen im Kontext des modernen Autofahrens
Autoren |
M. Liebherr C.T. Haas |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 63 (2017) Nr. 3, S. 75-78, zahlr. Q
In der Nutzung des modernen Autos stehen wir täglich einem Konstrukt komplexer Anforderungen gegenüber. Für eine erfolgreiche Verarbeitung dieser Anforderungen müssen die exekutiven Funktionen sowie die menschliche Verarbeitungsgeschwindigkeit als eine der wichtigsten kognitiven Fähigkeiten betrachtet werden. Der Beitrag fokussiert die Rolle exekutiver Funktionen im Kontext des modernen Autofahrens und deren Relevanz für die erfolgreiche Verarbeitung stetig zunehmender Anforderungen. Obwohl keine einheitliche Definition für den Begriff der exekutiven Funktionen besteht, bilden diese in zahlreichen Modellen der Kognition einen Schlüsselmechanismus (Friedman, Miyake et al. 2008). Ursprünglich formuliert als allgemeine kognitive Prozesse, welche verantwortlich sind für das Überwachen, Regulieren und Koordinieren zielgerichteten Verhaltens (zum Beispiel Baddeley, Hitch 1974; Miyake, Friedman et al. 2000), wird aktuell eine Vielzahl von Funktionen unter dem Überbegriff der exekutiven Funktionen zusammengefasst. Auf der einen Seite beschreiben Packwood, Hodgetts et al. (2011) innerhalb ihres Reviews 68 unterschiedliche Funktionen, zusammengetragen aus 60 der meistzitierten Artikel in diesem Bereich. Hierzu zählen beispielsweise das Beurteilen, die Entscheidungsfindung, die Unterdrückung irrelevanter Informationen, das Überwachen und die Kontrolle von Verhalten, das Updaten des Arbeitsgedächtnisses, das Ausführen zweier Aufgaben, die Inhibition vorherrschender Antworten, Selbstregulation, das Bilden von Reihenfolgen im Verhalten, Flexibilität, das Wechseln zwischen Anforderungen, die Kontrolle von Aufmerksamkeit sowie die Regulation anderer kognitiver Prozesse wie Sprache, Wahrnehmung und Gedächtnis.