Detailergebnis zu DOK-Nr. 72265
Industrielle Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe - Chancen und Grenzen für einen bewussten Baustoffeinsatz
Autoren |
T. Merkel |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Straße und Autobahn 68 (2017) Nr. 8, S. 602-610, 5 B, zahlr. Q
Bei der Erzeugung und Verarbeitung von Metallen, bei der Erzeugung von Energie und bei anderen industriellen Prozessen einerseits sowie im Zuge von Bautätigkeiten andererseits entstehen jährlich rund 250 Mio. Tonnen industrielle Nebenprodukte und mineralische Bauabfälle. Neben der Verfüllung von Abgrabungen ist der wichtigste Markt für diese Materialien der Straßen-, Wege- und Erdbau, wo etwa 65 Mio. Tonnen jährlich verwendet werden. Diese Baustoffe tragen maßgeblich zur Schonung natürlicher Gesteinsrohstoffe bei und reizen die ohnehin schon begrenzten Deponiekapazitäten nicht weiter aus. Unerlässlich ist hierbei die Berücksichtigung sämtlicher Anforderungen, die sich aus bautechnischer Sicht und aus umwelttechnischen Fragen ergeben, zumal der Schutz von Boden und Grundwasser zweifellos ein wichtiges Ziel der deutschen und europäischen Umweltpolitik ist. Allerdings erfordert die Beantwortung der drängenden Fragen im Themenkomplex von Umweltschutz und Nachhaltigkeit einen integrierten Ansatz, welcher die Überbetonung einzelner Aspekte ausschließen muss. Durch überzogene Anforderungen im Boden- und Gewässerschutz ohne eine ganzheitliche Bilanzierung der Auswirkungen auf alle Ressourcen dagegen würde die Kreislaufwirtschaft massiv beeinträchtigt. Bedingt durch gesetzliche Randbedingungen und Anforderungen des allgemeinen Umweltschutzes ist es vielmehr notwendig, die verfügbaren industriellen Nebenprodukte und RC-Baustoffe möglichst vollständig und dabei so hochwertig wie möglich zu verwenden.