Detailergebnis zu DOK-Nr. 72306
Deutungshoheit und Praxisrelevanz: Antworten auf die Diskussion um die Grenzen in den Verkehrswissenschaften
Autoren |
M. Wilde T. Klinger |
---|---|
Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 0.12 Ingenieurberuf |
Verkehr und Technik 70 (2017) Nr. 8, S. 299-303, 2 B, 28 Q
Die Mobilitäts- und Verkehrsforschung befindet sich in einer Phase des Umbruchs: Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilitätszwang und -armut, Entkoppelung von Verkehr und Wirtschaft, Entschleunigung und Lebensqualität dringen in die Diskurse vor. Schlagworte wie diese definieren die Herausforderungen für eine Praxis der Wissenschaft zu Verkehr und Mobilität. Es ist Zeit für die Auflösung der Gegensätzlichkeit zwischen klassischer Verkehrsforschung und sozialwissenschaftlicher Mobilitätsforschung - sie beruht ohnehin auf überholten Vorstellungen eigener Fachtradition. Es ist Zeit für gemeinsame Forschungsinitiativen. Dabei können gemeinsame Ziele und Erkenntnisinteressen eine neue Interdisziplinarität anleiten. Die Zusammenarbeit ist gefragt, will man voneinander lernen und zu Erkenntnissen gelangen, die einem alleine verwehrt blieben. An der Schnittstelle von Individuum und Struktur hat die Mobilitäts- und Verkehrsforschung die Chance, ihre Stärken zu konzentrieren und einen vollständigeren Blick auf die Phänomene Mobilität und Verkehr zu entwickeln. Letztlich können auf diese Weise unterschiedliche Wissensbestände und Wissenschaftsverständnisse bewusst miteinander kombiniert und genutzt werden, um neue Ideen und Strategien zu entwickeln.