Detailergebnis zu DOK-Nr. 72309
MODIS - ein Simulationsmodell zur Bewertung von Verkehrsflächen nach dem Shared-Space-Gestaltungsprinzip
Autoren |
B. Friedrich F. Pascucci C. Schiermeyer N. Rinke V. Berkhahn |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Bauingenieur 92 (2017) Nr. 7/8, S. 341-346, 3 B, 1 T, 11 Q
Durch den zunehmenden Wandel in der innerstädtischen Straßenraumgestaltung hin zu fußgänger- und radfahrerfreundlichen Bereichen sind neue Entwurfskonzepte für die Straßenraumgestaltung entstanden. Beim Shared-Space-Gedanken werden die Grenzen der nach Verkehrsarten getrennten Verkehrsflächen mit dem Ziel aufgelöst, die Aufenthaltsqualität und die Erschließung der angrenzenden Bebauung zu verbessern. Dies führt dazu, dass eine Interaktion zwischen unterschiedlichen Verkehrsarten auf einem Großteil der Fläche möglich ist. Dadurch soll eine aufmerksame Fahrweise, besonders des Kraftfahrzeugverkehrs, gefördert und somit die Verkehrssicherheit verbessert werden. Zur Beurteilung der Verkehrssicherheit und der Leistungsfähigkeit solcher Verkehrsflächen existieren bisher keine Standards, sodass die Auswirkungen eines geplanten Vorhabens nur mittels Verkehrssimulationen abgeschätzt werden können. In dem Beitrag wird ein neues Simulationsmodell für die realistische Abbildung der Bewegungsabläufe auf Verkehrsflächen nach dem Shared-Space-Gestaltungsprinzip vorgestellt. Dabei wird auf Basis des Soziale-Kräfte-Modells ein mehrstufiger Ansatz eingeführt, welcher die drei Bewegungsmuster freie Bewegung, antizipierte Konfliktlösung und ad-hoc-Reaktion abbildet. Anschließend wird eine simulationsbasierte Methode zur Bewertung der Leistungsfähigkeit eingeführt und diese an einer realen Verkehrsfläche verifiziert.