Detailergebnis zu DOK-Nr. 72403
Zur Wirksamkeit der Gesteinskörnungen im Gussasphaltmischgut auf die Oberflächeneigenschaften nach längerer Liegezeit und Verkehrsbelastung
Autoren |
S. Böhm T. Blumenfeld M. Gerigk |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen 14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Straße und Autobahn 68 (2017) Nr. 9, S. 724-732, 11 B, 3 T, 12 Q
Für die Oberflächeneigenschaften, wie Griffigkeit, Verschleißfestigkeit und Helligkeit, ist zumindest in der ersten Nutzungszeit in hohem Maße das verwendete Abstreumaterial verantwortlich, welches zum Abschluss des Einbaus auf Verkehrsflächen aus Gussasphalt aufgebracht wird. Um besonders gute Oberflächeneigenschaften, insbesondere gute Griffigkeiten, zu erhalten, werden hochwertige Gesteinskörnungen als Abstreumaterial verwendet. In der Regel werden polierresistente Gesteinskörnungen auch in dem Gussasphaltmischgut eingesetzt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts sollte untersucht werden, ob nach langer Nutzungsdauer und hohen Verkehrsbelastungen die Gesteinskörnungen aus dem Gussasphaltmischgut einen signifikanten Einfluss auf die Griffigkeit haben oder ob das Abstreumaterial ausschlaggebend für die Oberflächeneigenschaften ist. Innerhalb der zu erwartenden Nutzungszeit nach den RPE-Stra 01 (bei Autobahnen: 19 Jahre) war Abstreumaterial auf den Gussasphaltstrecken vorhanden. Bei Strecken mit sehr langer Nutzungsdauer (> 20 Jahre) verbleibt das Abstreumaterial nicht über die gesamte Nutzungsdauer auf einer Gussasphaltdeckschicht, sodass die Gesteinskörnungen im Gussasphaltmischgut nach einer längeren Nutzungsdauer für die Oberflächeneigenschaften mit verantwortlich werden. Daher sollten zur Sicherstellung einer sehr langen Nutzungsdauer (> 20 Jahre) auch im Gussasphaltmischgut hochwertige und helle Gesteinskörnungen mit hohem Polierwiderstand verwendet werden. Kosteneinsparungen durch Verwendung von weniger polierresistenten Gesteinskörnungen im Asphaltmischgut sind in diesen Fällen nicht sinnvoll.