Detailergebnis zu DOK-Nr. 72480
Aggression im Straßenverkehr
Autoren |
C. Brandstätter C. Riccabona-Zecha G. Furian S. Kaiser D. Krainz C. Schlembach |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Wien: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), 2017, 128 S., 8 B, 3 T, zahlr. Q, Anhang (KFV - Sicher Leben Bd. 5). - ISBN 978-3-7070-0132-7. - Online-Ressource: Verfügbar unter: https://www.kfv.at/taetigkeitsfelder/publikationen/
Die Studie beleuchtet das Phänomen Aggression im Straßenverkehr aus psychologisch-sozialwissenschaftlicher und rechtswissenschaftlicher Perspektive. Ziel der psychologisch-sozialwissenschaftlichen Untersuchung ist die Ermittlung der Prävalenz, Genese und Unfallrelevanz von aggressiven Verhaltensweisen im österreichischen Straßenverkehr. Der Zusammenhang zwischen aggressivem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und emotionaler Belastung, die oftmals mit Frustration und aggressiver Reaktion einhergeht, wurde bereits 1939 in der Frustrations-Aggressions-Hypothese begründet. Als Basis für die empirischen Erhebungen der Arbeit dient die Definition von Aggression im Straßenverkehr von Herzberg und Schlag (2006), die sowohl offen feindseliges Verhalten wie Beschimpfen, Anhupen, Bedrohen etc. als auch instrumentell eingesetztes Verhalten (zum Beispiel Drängeln, um Fahrtziele schneller zu erreichen) umfasst. Auf Basis dieser theoretischen Überlegungen wurden zunächst Fokusgruppen in Wien und in einer größeren Bezirkshauptstadt durchgeführt, um theoretische Überlegungen zu explorieren und den quantitativen Untersuchungsansatz zu schärfen. Es stellte sich heraus, dass Stresserfahrungen ein wesentlicher Faktor im Zusammenhang von Frustration und Aggression sind. Im zweiten, quantitativen Teil der Studie wurden mit n = 1 500 Pkw-Lenkern aller Altersgruppen aus dem gesamten österreichischen Bundesgebiet Telefoninterviews durchgeführt. Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass aggressives Fahren mit größerer Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr, häufigeren Fahrfehlern und vermehrter Unfallbeteiligung in Zusammenhang steht - unabhängig von der jährlichen Kilometerleistung.