Detailergebnis zu DOK-Nr. 72506
Einfluss kanalisierter und nicht kanalisierter Belastung mit der Großversuchsanlage MLS10 auf die Widerstandsfähigkeit eines T2-Norm-Belages (Forschungsprojekt ASTRA 2013/006)
Autoren |
M. Arraigada M.N. Partl A. Treuholz F. Piemontese |
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Sachgebiete |
10.2 Ausland 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2017, 87 S., 59 B, 4 T, 24 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1615)
Der MLS10 ist ein sogenannter APT-Simulator (APT: Accelerated Pavement Testing) der als Prototyp in der südafrikanischen Universität Stellenbosch entwickelt wurde. Zweck dieser Anlage ist es, durch beschleunigte Verkehrssimulation das Versagen eines Belags in einer verkürzten Zeitspanne herbeizuführen. Diese zeitraffende Beanspruchung ermöglicht es, die Versagensmechanismen sowie den Einfluss verschiedener Belastungs- und Umwelteinflüsse in einem wirtschaftlich sinnvollen Zeitrahmen systematisch zu untersuchen. Bisher wurde diese Maschine in der Schweiz nur im kanalisierten Belastungsmodus betrieben. Bei dieser Art von Beanspruchung fährt das Lastrad der Maschine wiederholt die gleiche Spur ab. Da aber im Straßenverkehr aufeinanderfolgende Fahrzeuge seitlich abweichen, sind kanalisierte Verkehrssimulationen nur als Annäherungen der realen Vorkommnisse zu verstehen. Trotzdem wird diese Belastungsart aufgrund der hohen lokalisierten Belastungseinwirkung, welche zu schnellen Versagenserscheinungen führt, bevorzugt angewendet. Eine realitätsgetreuere Verkehrssimulation sieht ein seitliches Driften der aufeinanderfolgenden Belastungsräder vor. Ob mit dieser Anordnung bessere Resultate erzielt werden können, ist aus der vorhandenen Literatur nicht eindeutig ersichtlich. Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde eine für geringes Verkehrsaufkommen entwickelte T2-S2-Fahrbahn aufgebaut und an zwei Positionen kanalisiert und nicht kanalisiert belastet. Anhand der Resultate beider Belastungsanordnungen kann zusammenfassend behauptet werden, dass hinsichtlich der Strukturermüdung die kanalisierte Belastung gute Resultate erzielt. Um aber oberflächliche Verschleißerscheinungen (Rissbildung, Kornausbrüche, Spurrinnengestaltung etc.) richtig simulieren zu können, ist eine nicht kanalisierte Anordnung unerlässlich.