Detailergebnis zu DOK-Nr. 72523
Steuerung von Winterdienstgeräten durch eine Universalbedieneinheit
Autoren |
M. Kordon |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 16.4 Winterdienst 16.7 Fahrzeuge, Maschinen, Geräte (Mechanisierung) |
Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 10, S. 722-726, 8 B, 2 T, 2 Q
Winterdiensteinsätze finden überwiegend bei schlechten Witterungsverhältnissen (Schneefall, Nacht) und schwierigen Fahrbahnverhältnissen statt, die vom Fahrer die volle Konzentration in der Fahrzeugbedienung erfordern. Gleichzeitig führt die stete Anspannung in der Bedienung der Anbaugeräte in Verbindung mit der Verkehrsbeobachtung und dem Führen des Fahrzeugs zu körperlichen und psychischen Belastungen des Winterdienstpersonals. Die bayerische Staatsbauverwaltung verfügt im Winterdienst über 1 450 Winterdienstfahrzeuge, davon ca. 780 eigene Fahrzeuge und 670 Fremdunternehmer. Verdeutlicht man sich, dass in einer Meisterei nicht nur Fahrzeuge mit Pflug- und Streumaschinen eines Herstellers im Einsatz sind und berücksichtigt man darüber hinaus, dass während einer Winterdienstperiode die Fahrzeuge von mehreren Fahrern bedient werden, so lässt sich schnell erkennen, wie viele Kombinationsmöglichkeiten an unterschiedlichen Instrumenten und Bedieneinheiten ein Winterdienstfahrer vorfinden kann, wenn er zu einem Einsatz gerufen wird. Je unterschiedlicher die Bedienelemente im Fahrzeug sind, die zum Bedienen der Streumaschinen, Front- und Seitenpflüge benötigt werden, umso größer ist die Gefahr, dass der Fahrer zum Bedienen der Instrumente den Blick von der Fahrbahn zu den Instrumenten abwenden muss. Diese Ablenkung erhöht das Unfallrisiko. Aus Sicht der Arbeitssicherheit ist es daher ein großes Anliegen, die Winterdienstfahrer so weit wie möglich zu entlasten. Das Projekt einer universalen Bedieneinheit dient somit der Erhöhung der Verkehrssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Die Vereinheitlichung der Bedienung über eine Universalbedieneinheit verfolgt darüber hinaus das Ziel, die Bedienung ergonomischer zu gestalten und die Anzahl der im Fahrerhaus verbauten Bedienterminals deutlich zu reduzieren. Ergonomische Bedienung bedeutet, dass alle An- und Aufbaugeräte soweit möglich der gleichen Bedienphilosophie folgen sollen. Ähnliche Bestrebungen werden auch in anderen Branchen verfolgt, zum Beispiel "Standardisiertes Pumpenbedienfeld" für Löschfahrzeuge der Feuerwehr oder "CleANopen" für Kommunalfahrzeuge.