Detailergebnis zu DOK-Nr. 72671
Schwerstverletzte Straßenverkehrsunfallopfer in Deutschland
Autoren |
A. Schepers C. Pastor K. Auerbach M. Lerner R. Lefering A. Malczyk S. Breunig U. Schmucker |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 64 (2018) Nr. 1, S. 17-24, 4 B, 2 T, zahlr. Q
Vor dem Hintergrund der Einführung einer europaweit einheitlichen Definition von "serious injuries" wurden Methoden entwickelt, um auf der Basis etablierter Datenquellen die Anzahl an "seriously injured road users" beziehungsweise Schwerstverletzten in Deutschland zu bestimmen. Die Hochrechnungen erfolgten einerseits auf der Datenbasis der German In-depth Accident Study (GIDAS) und andererseits auf der Datenbasis des TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie® (TraumaRegister DGU®). Die jeweils zur Anwendung gekommenen Hochrechnungsmethoden werden ausführlich beschrieben und hinsichtlich ihrer Limitationen diskutiert. Trotz der im Ursprung grundlegend verschieden ausgerichteten Ziele von GIDAS (Unfallforschung) und dem TraumaRegister DGU® (Qualitätsmanagement im Krankenhaus) kommen beide Datenquellen zu gut vergleichbaren Ergebnissen. Hiernach liegt die Gesamtzahl Schwerstverletzter im Jahr 2015 in Deutschland bei 15 442 beziehungsweise 14 370 Personen. Es ist davon auszugehen, dass auch in den kommenden Jahren Hochrechnungen die einzige Möglichkeit sind, die Anzahl Schwerstverletzter in Deutschland zu bestimmen, da es keinen "Golden Standard" beziehungsweise keine flächendeckende Erfassung von Straßenverkehrsunfallopfern mit Verletzungen im Sinne der neuen Definition gibt.