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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72692

Trends in der Stadt- und Regionalentwicklung

Autoren
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Informationen zur Raumentwicklung (2017) Nr. 5, 118 S., B, T, Q

Es sei "[...] kaum etwas lustiger als die Zukunftsszenarien der Vergangenheit" zitiert Joachim Radkau Thomas Petersen in seinem Buch "Geschichte der Zukunft. Prognose, Visionen, Irrungen in Deutschland von 1945 bis heute". Sein Werk ist allerdings keineswegs eine genüssliche Aneinanderreihung von Fehlprognosen, sondern der Versuch, aus der Retrospektive anhand zahlreicher Beispiele einen besseren Umgang mit Zukunftsvisionen und Prognosen zu lernen. In Anlehnung an Radkaus Resümee sind für den Umgang mit Trends in der Stadt- und Regionalentwicklung vier Aspekte besonders hervorzuheben: 1. Jede Zukunftsvision ist nur in ihrer historischen Einbettung sinnvoll zu interpretieren. 2. Man sollte alle Visionen wie auch Trendmeldungen kritisch hinterfragen, warum und von wem welche Trends lautstark proklamiert werden. 3. Wenn die Geschichte nur aus dem erzählt wird, was geworden ist, dann werden die debattierten Alternativen vergessen. 4. In der Diskussion um Alternativen treffen Verfechter auf Warner. In dem Heft der Informationen zur Raumentwicklung des BBSR kommen Experten zu Wort, die sich sehr lange mit der Trendforschung und/oder mit bestimmten Trends befassen. Es gibt chronische, schleichende Entwicklungen, die ab einem bestimmten Zeitpunkt als Megatrends thematisiert werden - so zum Beispiel der demografische Wandel (Beitrag Milbert), der Klimawandel (Beitrag Zimmermann) oder die Krise der kommunalen Haushalte (Beitrag Junkernheinrich/Micosatt). Andere Trends sind kaum mehr als "zarte Pflänzchen", von denen die eigentliche Wirkung noch kaum abgeschätzt werden kann. Wiederum andere Entwicklungen verlaufen unter dem Radar der Beobachter und Trendforscher. Planung benötigt Ideen für die Zukunft, wobei Trendbeobachtungen und Vorausschätzungen Hilfsmittel sind (siehe Beiträge Hutter und Cârstean/Milbert/Uhlig/Waltersbacher). Grundlegend wichtig ist allerdings immer der kritische Blick, das Denken in Alternativen und das Nutzen von Trends und Zukunftsideen nicht als alleinige, sondern als zusätzliche Quelle für die Entscheidungen. Es gibt nie einfache Ja-/Nein-Antworten und man muss sich in der Zukunft immer auf unerwartete Wendungen einstellen.