Detailergebnis zu DOK-Nr. 72709
Die Alpen - tiefgreifende Nutzungsveränderungen als Herausforderung für den Naturschutz
Autoren |
W. Bätzing |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 92 (2017) Nr. 9-10, S. 398-406, 7 B, 1 T, 24 Q
Um die Herausforderungen, vor denen der Naturschutz in den Alpen heute steht, angemessen verstehen zu können, werden die demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen dieses Raums seit Beginn der Moderne (1880) herausgearbeitet. Waren die Alpen in Phase 1 (1880-1950) eine benachteiligte Region in Europa, schließen sie in Phase 2 (1950-1980) zum europäischen Durchschnitt auf und liegen in Phase 3 (seit 1980) deutlich über ihm. Allerdings werden von dieser starken Dynamik nur die tiefen Talauen, die angrenzenden unteren Berghänge und etwa 300 Tourismuszentren im Hochgebirge erfasst, während auf großen Flächen jede Nutzung eingestellt wird, was zur Verbuschung/Verwaldung und zum Rückgang der Artenvielfalt führt. Für den Naturschutz erwächst daraus die komplexe Aufgabe, sich sowohl für den Schutz der Natur als auch gleichzeitig für ein nachhaltiges Wirtschaften zu engagieren. Dazu müssen Instrumente des segregativen Naturschutzes, des integrativen Naturschutzes, der nachhaltigen Entwicklung und der Raumordnung zu einer Gesamtstrategie verbunden werden.