Detailergebnis zu DOK-Nr. 72714
Anwendung des Zelltransmissionsmodells auf heterogenen und nicht spureinhaltenden Verkehr (Orig. engl.: Application of cell transmission model for heterogeneous and non-lane-disciplined traffic)
Autoren |
A. Ahmed O. Ali S. Ali A. Naqvi |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Smart Highways 5 (2017) Nr. 3, S. 56-59, 4 B, 2 T, 16 Q
Im Gegensatz zu europäischem Verkehrsverhalten bewegen sich Fahrzeuge in vielen asiatischen Ländern ungeordnet auf der zur Verfügung stehenden Verkehrsfläche, zudem ist der Anteil motorisierter Zweiräder deutlich höher als in beispielsweise Europa oder den USA. Die Modellierung dieser Art von Verkehr durch die klassischen Verkehrsmodelle ist ohne Anpassungen nicht möglich. Der Artikel beschreibt daher die Anwendung des gängigen Cell Transmission Models (CTM) von Carlos Daganzo auf solchen heterogenen und nicht spureinhaltenden Verkehr. Beim CTM werden die Fahrzeuge bei jedem Zeitschritt in die nächstfolgende Zelle übertragen, alle Zellen habe eine konstante Länge, die dem zurückgelegten Weg eines Fahrzeugs bei freiem Verkehr entspricht. Darüber hinaus wird eine Stoßwelle in das Modell integriert, um realistischere Ergebnisse zu erzeugen. Das CTM basiert auf Daganzo-Newell-Fundamentaldiagrammen, die auf die entsprechende Anwendung kalibriert werden müssen. Die Autoren nutzen 4 700 Datenpunkte von verschiedenen Hauptstraßen Karachis (Pakistan) zur Erzeugung eines auf das dortige Fahrverhalten abgestimmten Fundamentaldiagramms. Anschließend wird das kalibrierte CTM auf einen 300 m langen Abschnitt einer anderen Straße angewendet und validiert. Die Modell-Ergebnisse zeigen eine gute Korrelation mit der Realität. Die Autoren schließen daraus, dass sich makroskopische Verkehrsmodelle gut zur Nachbildung von heterogenem und nicht spureinhaltendem Verkehr eignen.