Detailergebnis zu DOK-Nr. 72817
Global denken - in Köln handeln
Autoren |
S. Anemüller |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Verkehr und Technik 71 (2018) Nr. 1, S. 27-32, 8 B
Der öffentliche Verkehr hat den entscheidenden Vorteil, dass viele Menschen seine Busse und Bahnen nutzen. Anders als beim Pkw, der eine Auslastung von durchschnittlich 1,1 bis 1,2 Personen hat, sind im Verkehr der KVB häufig alle Sitzplätze besetzt, in der morgendlichen und nachmittäglichen Verkehrsspitze stehen viele Fahrgäste. Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen die Fahrzeuge schlecht besetzt sind. Entscheidend ist aber der Gesamtdurchschnitt: Wer mit der KVB fährt, kann sich glücklich schätzen, nur zu einem CO2-Ausstoß von 18,01 Gramm je Personen-Kilometer beizutragen. Dabei sind Fahrten mit der Stadtbahn sogar CO2-frei, da auf allen zwölf Linien Ökostrom eingesetzt wird. Zum Vergleich: Die Nutzung des Pkw führt im Durchschnitt zu einem Ausstoß von 142 Gramm CO2 je Personen-Kilometer. Das zeigt, welche Rolle der öffentliche Verkehr im Klimaschutz innehat. Busse und Bahnen sind Problemlöser. Sie sind ein Angebot an die Menschen, aktiven Klimaschutz zu betreiben. Mit Bussen und Bahnen ist es möglich, den Wunsch vieler Menschen in die Tat umzusetzen. Gäbe es die KVB nicht, so haben vor wenigen Jahren Gutachter errechnet, würden etwa 50 Prozent der Fahrgäste einen Pkw nutzen, die weiteren 50 Prozent würden auf das Fahrrad oder ein Kraftrad umsteigen, zu Fuß gehen oder auf Wege verzichten. Deshalb ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs der wichtigste Ansatz des Klimaschutzes im Sektor Verkehr. Und in diesem Sektor sind Veränderungen dringend notwendig, denn der Verkehr hat in der Summe seit 1990 keine Einsparung von CO2 erbracht: mehr Verkehr im Umweltverbund auf der einen Seite und verbrauchsstärkere Autos wie die in Mode geratenen SUV auf der anderen Seite. Ferner sind die Bundesbürger alle häufiger und über längere Strecken unterwegs.