Detailergebnis zu DOK-Nr. 72819
Erkenntnisse über das Interaktionsverhalten von Fahrradfahrern im realen Straßenverkehr - Welche Ableitungen können für das hochautomatisierte Fahren getroffen werden?
Autoren |
K. Reinprecht O. Ondrejka |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Aktive Sicherheit und Automatisiertes Fahren: 3. Interdisziplinärer Expertendialog (IEDAS). Renningen: expert Verlag, 2018 (Haus der Technik Fachbuch Bd. 146) S. 200-218, 18 B, 2 T, zahlr. Q
Die voranschreitende Entwicklung von hochautomatisierten Fahrzeugen stellt eine Herausforderung in vielen Bereichen dar. Neben rechtlichen und technischen Problemstellungen werden zunehmend auch Fragestellungen hinsichtlich des "Verhaltens" von hochautomatisierten Fahrzeugen relevant. So muss zum Beispiel durch das Herausnehmen des Fahrers aus dem Fahrgeschehen ein hochautomatisiertes Fahrzeug auch "soziale" Situationen lösen können, die der Fahrer bisher nonverbal und mithilfe sogenannter impliziter Regeln bewältigt hat. Ein Beispiel dafür ist die Interaktion mit schwächeren Verkehrsteilnehmern, den "Vulnerable Road Users" (VRU). In vielen Situationen interagieren Fahrer und VRU mithilfe von Blickkontakt, Mimik und Gestik und ermöglichen erst dadurch einen sicheren und reibungslosen Verkehrsfluss. Welches soziale Verhalten sollte/muss demnach auch ein hochautomatisiertes Fahrzeug in der Interaktion mit VRU ebenfalls beherrschen? Welche Anforderungen stellen sich an Objekterkennung und Situationsinterpretation? Um sich diesem Themenschwerpunkt anzunähern, wurde eine Blickverhaltensstudie mit Fahrradfahrern durchgeführt und deren Blick-/lnteraktionsverhalten mit anderen Verkehrsteilnehmern in unterschiedlichen Situationen analysiert. Insgesamt nahmen 28 Personen mit einem Durchschnittsalter von 29.1 (SD = 7.0) Jahren an der Untersuchung teil. Befahren wurden unterschiedliche Straßenabschnitte und Kreuzungstypen in München mit einer Gesamtlänge von 3.2 km und einer Fahrdauer von circa 15 Minuten. Im Vortrag werden Ergebnisse zum Blickverhalten von Fahrradfahrern in unterschiedlichen lnteraktionssituationen vorgestellt. Zusätzlich werden die Herausforderungen an eine adäquate Situationsinterpretation aufgezeigt.