Detailergebnis zu DOK-Nr. 72901
Da wäre deutlich mehr möglich: Polizeiliche Bekämpfung von Geschwindigkeitsunfällen
Autoren |
S. Pfeiffer |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 3.9 Straßenverkehrsrecht 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
mobilogisch! 38 (2017) Nr. 4, S. 24-28, 3 B, 4 Q
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 verloren bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen 1 536 Menschen ihr Leben. Das waren 90 Personen oder 6,2 % mehr als im ersten Halbjahr 2016. Insgesamt nahm die Polizei in dieser Zeit mehr Unfälle auf als im Vergleichszeitraum 2016: Die Anzahl stieg um 2,7 % auf rund 1,28 Millionen. Davon gab es bei 1,14 Millionen Unfällen ausschließlich Sachschaden (+3,0 %), bei 142 800 Unfällen (+0,1 %) kamen Personen zu Schaden. Erfreulicherweise hat sich die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle seit 1991 deutlich reduziert. Unfälle mit Personenschaden, die durch zu schnelles Fahren verursacht wurden, gingen bis 2016 um mehr als die Hälfte zurück. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich die Zahl der Verkehrstoten durch die Verkehrsunfallursache Geschwindigkeit sogar um rund 75 %. Das ist ein großer Erfolg. Dennoch sind nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit nach wie vor die häufigste Ursache für einen tödlichen Verkehrsunfall: 34 % aller in Deutschland im Straßenverkehr Getöteten starben beispielsweise 2015 und 2016 bei Unfällen aufgrund der Unfallursache Geschwindigkeit. Diese Ursache wurde bei den 2016 aufgenommenen Unfällen mit Personenschäden 47 023 Mal registriert. Das entspricht einem prozentualen Anteil von 2,74 %. Diese Zahlen machen deutlich, dass hier nach wie vor dringender Handlungsbedarf besteht, zumal die Bundesregierung mit ihrem Verkehrssicherheitsprogramm 2011 eine bundesweite Reduzierung der Verkehrstoten bis 2020 um 40 % anstrebt, einschließlich 2016 aber erst eine Verringerung um 12 % erreicht wurde.