Detailergebnis zu DOK-Nr. 72911
Zurück zur Prachtstraße: Entwurfsprinzipien für attraktive innerörtliche Hauptverkehrsachsen
Autoren |
H. van de Wetering |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.10 Entwurf und Trassierung |
Straße und Verkehr 103 (2017) Nr. 12, S. 32-34, 3 B
Hauptstraßen im bebauten Gebiet sind viel mehr als nur Verkehrsräume. Mit präzisen integralen städtebaulichen und verkehrlichen Entwürfen werden sie wieder zu attraktiven Lebensadern und vollwertigen öffentlichen Freiräumen, auf denen nicht Probleme und Konflikte dominieren, sondern Qualitäten und Synergien entstehen. Außerorts mag die Betrachtung als Verkehrsraum zweckmäßig sein, innerorts haben jedoch andere Verkehrsmittel oft eine größere Bedeutung. Im dichten, städtischen Kontext befördern der Fuß-, Rad- und öffentliche Verkehr mehr Personen als der Autoverkehr und brauchen dafür massiv weniger Platz, was im Rahmen der Verdichtungsaufgabe eine gefragte Eigenschaft ist. Gleichzeitig haben Hauptstraßen im bebauten Gebiet auch wichtige ortsbauliche und gesellschaftliche Funktionen. Hauptstraßen sind prominente Adressen und häufig wichtige Wohn- und Arbeitsorte. Wegen der konzentrierten Frequenzen und der guten Sichtlage sind sie interessant für Publikumsnutzungen. Sie strukturieren die Zentralitäten und sichern so die Nahversorgung. Als Repräsentationsräume sind sie Identitätsträger und Visitenkarte der Gemeinden. Ebenfalls sind sie Träger des übergeordneten Freiraumgerüsts und bilden die Basis für die Orientierung und Wegfindung. Als räumliche Schnittstellen zwischen den Quartieren bilden die Hauptstraßen wichtige Quervernetzungsräume. Sie bieten zudem Platz für Veranstaltungen und sind Treffpunkte und Aufenthaltsorte. Auch gelten Lagen an Hauptstraßen wegen ihrer guten Erreichbarkeit als prioritäre Entwicklungsstandorte.