Detailergebnis zu DOK-Nr. 73048
Evaluierung von Querungsstellen mittels risikobasierter Bewertungsverfahren (OBSERVE)
Autoren |
C. Aichinger R. Stütz M. Harnisch C. Stefan M. Aleksa K. Schwieger O. Sidla Y. Lipetski |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2017, 120 S., 37 B, 14 T, 19 Q, Anhang (Forschungsarbeiten des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds Nr. 061). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.bmvit.gv.at
Fußgänger genießen auf ungeregelten Schutzwegen aufgrund der gesetzlich verankerten Vorrang-Regelung nach § 9 Abs. 2 der österreichischen Straßenverkehrsordnung gegenüber dem Fließverkehr einen "erhöhten Schutz". Inwieweit dieser Schutz auch tatsächlich gegeben ist, hängt wesentlich von der Straßeninfrastruktur ab. Die Benutzung ungeregelter Schutzwege stellt zuweilen ein erhebliches Gefährdungspotenzial dar, weil etliche Fahrzeuglenker den Vorrang der Fußgänger entweder willentlich ignorieren oder aufgrund von Ablenkungen oder einer falsch gewählten Fahrgeschwindigkeit nicht rechtzeitig wahrnehmen können. Das primäre Ziel des Projekts OBSERVE ist die Entwicklung eines risikobasierten Bewertungsverfahrens für ungeregelte Schutzwege, basierend auf Daten der örtlichen Unfallstatistik, Fußgänger-Lenker-Interaktionsbeobachtungen, Verkehrszähldaten sowie sonstiger lokaler Einflussfaktoren. Es sollen die Auswirkungen diverser infrastruktureller und verkehrstechnischer Maßnahmen (zum Beispiel Mittelinseln, Gehsteigvorziehungen, Querungsbreite) auf das Unfall- und Verletzungsrisiko an spezifischen Querungsstellen evaluiert sowie Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. An insgesamt 85 Schutzwegstandorten in Wien und Graz wurden mehrtägige Videobeobachtungen durchgeführt. Basierend auf einem mehrstufigen Qualitäts- und Plausibilitätsprüfverfahren wurden jene Standorte ausgewählt, welche zufriedenstellende Trackingergebnisse lieferten und eine ausreichende Anzahl von Interaktionen beobachtet werden konnte. Für die Modellbildung wurden insgesamt 54 Standorte herangezogen.