Detailergebnis zu DOK-Nr. 73057
Photokatalytisch aktive Lärmschutzwand zur Minderung der Stickoxidbelastung an Verkehrswegen
Autoren |
J. Sauer A. Baum S. Metzger |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Immissionsschutz 23 (2018) Nr. 1, S. 10-14, 9 B, 3 Q
Die durchgeführten Auswertungen der Pilotstudie zur Anwendung photokatalytischer Oberflächen zur Minderung der Stickoxidbelastung haben NO2-Minderungen im einstelligen Prozentbereich ergeben. Dabei waren die höchsten Minderungsraten auf der Ostseite der Autobahn zu beobachten, auf der sich die Schadstoffe durch die vorherrschende Queranströmung vermutlich über längere Zeiträume an der photoaktiven Wand aufhalten konnten als auf der Westseite. Unterstützt wird diese Beobachtung durch die projektbegleitenden Modellrechnungen. Die Entwicklung der Minderungsraten in Verbindung mit den Bewitterungsuntersuchungen über die Jahre der Messdatenaufnahme hinweg lässt vermuten, dass photokatalytische Suspensionen zum Teil mehrere Monate benötigen, um sich frei zu brennen und die aktiven TiO2-Partikel an die Oberfläche treten zu lassen. Kontraproduktiv wirken hier in Straßennähe sicher auch die verkehrsbedingten Verunreinigungen auf den photoaktiven Oberflächen. Bei einer Verwendung von photokatalytischem Material in Bau-Beton sollte dieses Phänomen nicht auftreten, da die TiO2-Partikel hier direkt an der Oberfläche liegen und ihre Aktivität entfalten können.