Detailergebnis zu DOK-Nr. 73164
Einfluss der Wasserbeschaffenheit auf das Auslaugverhalten von Beton
Autoren |
A. Vollpracht P. Hartwich |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton (2018) Nr. 4, S. 118-121, 34 B, 2 T, 6 Q
Die Umweltverträglichkeit von zementgebundenen Baustoffen rückt zunehmend in den öffentlichen Fokus. Als besonders relevant wird ein Einbau mit direktem Kontakt mit Grundwasser angesehen, da hier in Deutschland ein hohes Schutzniveau gilt. Die Umweltverträglichkeit muss daher gemäß einer Richtlinie des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) an neu zuzulassenden Bauprodukten überprüft werden. Hierzu werden Auslaugversuche mit deionisiertem Wasser herangezogen. In dem Beitrag soll durch einen Vergleich mit realen Grundwässern aufgezeigt werden, wie die Auslaugung von Beton durch dieses betonangreifende Wasser beeinflusst wird. Im Rahmen der vorgestellten Untersuchungen wurde ein signifikanter Unterschied des Auslaugverhaltens von Beton in deionisiertem Wasser und in Grundwasser aufgezeigt. Für eine aussagekräftige Bewertung der Freisetzung von Spurenelementen und Schwermetallen aus Beton sollten daher in Zukunft mehrere Parameter zur Berücksichtigung im Bewertungskonzept in Betracht gezogen werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das zurzeit verwendete Bewertungskonzept ein unrealistisches Worst-Case-Szenario abbildet. Eine realitätsnahe Betrachtung des Auslaugverhaltens sollte die Wasserbeschaffenheit und die stattfindenden Oberflächenreaktionen berücksichtigen. Zudem muss beachtet werden, dass neben dem Grundwasser der Boden selbst einen Einfluss auf das Reaktionsgleichgewicht ausübt.