Detailergebnis zu DOK-Nr. 73265
Prüfmethoden zur Untersuchung der Verarbeitbarkeit von Gussasphalt
Autoren |
B. Hofko H. Grothe M. Dimitrov F. Weiss H. Rechberger B. Peternell S. Spacek |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.1 Bitumen, Asphalt |
Straße und Autobahn 69 (2018) Nr. 5, S. 390-397, 7 B, 4 T, 16 Q
Gussasphalt hat im Gegensatz zu den anderen Asphaltsorten annähernd keine Hohlräume und kann verdichtungsfrei eingebaut werden. Die Gesteine "schwimmen" in dem Mastix (Bitumen und Füller) und haben nur wenige Berührungspunkte miteinander. Aus diesem Grund hat die Gesteinskörnung nur einen geringen Einfluss auf die Standfestigkeit des Gussasphalts. Um eine ausreichende Verformungsstabilität zu gewährleisten, ist es notwendig, sehr hartes Bitumen zu verwenden. Das harte Bitumen und der hohe Mastixanteil sind Voraussetzung für Einbautemperaturen bis zu 250 °C. Höhere Temperaturen führen zu niedrigerer Viskosität und zu einer sehr hohen Exposition von Dämpfen und Aerosolen, die seit einigen Jahren in Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein. Um die optimale Temperatur für die optimale Viskosität festzulegen, wurden zwei Prüfmethoden entwickelt: (a) Bestimmung des Drehmoments (auch als Mischmoment zu bezeichnen) durch die Verwendung eines großräumigen Gegenlaufzwangsmischers mit Messsystem; (b) modifizierte Variante des Ausbreitversuchs für Frischbeton. Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurde die Verarbeitbarkeit mit beiden Versuchen von optimierten (temperaturabgesenkten) Gussasphalt-Mischgütern bestimmt. Sowohl für den Drehmomentversuch als auch für den Ausbreitmaßversuch zeigen die Ergebnisse gleiche Tendenz und Verbesserung der Verarbeitbarkeit je nach Optimierungsart. Es wurde zusätzlich die Korrelation zwischen beiden Versuchen untersucht. Die Mischmoment- und Ausbreitmaßergebnisse weisen einen linearen Zusammenhang auf. Die entwickelten, temperaturabgesenkten Gussasphalte wurden schließlich in der Mischanlage großtechnisch umgesetzt und bei verschiedenen Temperaturen in ein Probefeld eingebaut. So wurden die optimalen Einbautemperaturen im Feld ermittelt. Es wurde festgestellt, dass die Ergebnisse aus dem Ausbreitversuch deutlich näher an den Ergebnissen aus dem Feldversuch sind. Das kann damit erklärt werden, dass der Gussasphalt in der Praxis durch Ausbreiten auf die Oberfläche verteilt wird. Das Drehmoment spielt nur im Asphaltkocher, in dem das Mischgut gerührt wird, eine Rolle.