Detailergebnis zu DOK-Nr. 73280
Beton mit hohem Chlorideindringwiderstand
Autoren |
M. Lichtmann G. van der Wegen R. Polder |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton (2018) Nr. 5, S. 166-171, 5 B, 6 T, 22 Q
In der aktuellen Fassung der Betonnorm EN 206 wird ein deskriptives Konzept für die Dauerhaftigkeit des Betons verwendet, wobei der Nachweis der Dauerhaftigkeit über die Einhaltung der Grenzwerte des Regelwerks bezüglich Betoneigenschaften und Betonzusammensetzung geführt wird. Dabei wird aber der Einfluss der jeweiligen Zementart oder des Betonzusatzstoffs nicht ausreichend berücksichtigt. Die Weiterentwicklung der zukünftigen europäischen Betonnorm EN 206 sieht unter anderem den Einsatz leistungsbezogener Entwurfsverfahren (Performancekonzept) für Beton vor, bei dem dies und auch die zeitliche Entwicklung von Einwirkungen und Widerständen besser berücksichtigt werden. Der Widerstand des Betons gegen das Eindringen von Chloridionen ist dabei eine der wichtigsten Eigenschaften des Betons mit hoher Relevanz für die Dauerhaftigkeit. Die Auswahl der Betonausgangsstoffe und die Festlegung der Betonzusammensetzung beeinflussen den Chlorideindringwiderstand von Beton wesentlich. Eine der betontechnologischen Maßnahmen zur Erhöhung des Chlorideindringwiderstands von Beton ist der Einsatz von Flugasche und Hüttensandmehl als Bestandteil des Zements oder als Betonzusatzstoff. Die Prüfung und die Bewertung des Chlorideindringwiderstands sind in Europa noch nicht endgültig geregelt. In den Niederlanden liegen bereits langjährige Erfahrungen mit dem Einsatz von Betonen mit hohem Chlorideindringwiderstand und Prüfergebnisse vor, die eine Bewertung bezüglich der Abhängigkeit von der Betonzusammensetzung als auch vom Alter des Betons zulassen.