Detailergebnis zu DOK-Nr. 73299
Quantifizierung der Sicherheitseffekte von Verbesserungen der Straßenbelagsgriffigkeit: Ergebnisse eines Großversuchs (Orig. engl.: Quantifying the safety effects of pavement friction improvements: results from a large-scale study)
Autoren |
D.R. Merritt B. Persaud C. Lyon |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 14.1 Griffigkeit, Rauheit |
International Journal of Pavement Engineering 19 (2018) Nr. 2, S. 145-152, 13 T, zahlr. Q
Der Zusammenhang zwischen Fahrbahnreibung und Nässe-Unfällen ist allgemein bekannt, allerdings fehlen die genauen quantitativen Zusammenhänge von speziellen Erhaltungsmaßnahmen und der Verkehrssicherheit. Hier werden die Auswirkungen verschiedener preisgünstiger Erhaltungsmaßnahmen hinsichtlich der Unfälle bei unterschiedlichen Straßenklassen in vier verschiedenen US-Staaten (Kalifornien, Minnesota, North Carolina, Pennsylvania) abgeschätzt. Bei den Unfalltypen wird unterschieden zwischen Gesamtunfällen, mit Verletzten, bei nasser Straße und trockener Straße sowie durch Abkommen von der Straße bei Nässe und insgesamt. Als Ergebnis der vorangestellten Literaturrecherche hängt die Fahrbahngriffigkeit von der Jahreszeit, der Temperatur und dem Niederschlag ab. Die Vorher-Nachher-Untersuchungen sind oft nicht statistisch abgesichert durchgeführt worden. Hier wird die aktuelle statistische Methode mit Bayesschem Filter verwendet. Die Untersuchung konzentriert sich auf die meistverwendeten Straßenbelagsbehandlungen. Für bestehende Asphalt- und Betonbefestigungen kommen Mikrobeläge (microsurfacing), offenporige Verschleißschichten (open graded friction course), Dünnschichtbeläge im Heißeinbau (thin hot mix asphalt overlay) oder extrem dünne geklebte Deckschichten (ultra-thin bonded wearing course) in Betracht. Bei Asphaltdecken gibt es noch die Oberflächenbehandlung mit einfacher und doppelter Abstreuung (chip seal) oder die Schlämmabdichtung (slurry seal), bei Betondecken noch Diamantschleifen und Rillenschneiden (diamond grinding and grooving). Generell ergeben sich fast überall Verbesserungen bei den Nässe-Unfällen. Bei Unfällen auf trockener Fahrbahn passen sich vermutlich die Fahrer den besseren Bedingungen durch eine erhöhte Geschwindigkeit an. Daher ergibt sich hier teilweise eine Erhöhung der Unfälle, teilweise eine Senkung.