Detailergebnis zu DOK-Nr. 73324
Marktwirkungen "digitalisierter Mobilität" und damit verbundene Herausforderungen ihrer Regulierung
Autoren |
J. Werner A. Karl |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 3.0 Gesetzgebung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 71 (2018) Nr. 5, S. 164-172, 4 B
Bei der Modernisierung des Personenbeförderungsrechts ist zu berücksichtigen, dass sich Chancen und Risiken der digitalen Bedarfsverkehre mit Blick auf die öffentlichen Ziele und Interessen in den verschiedenen Verkehrsräumen sehr unterschiedlich darstellen. Im ländlichen Raum kann es sinnvoll sein, dass - abgesehen von sicherheitsrechtlichen Vorgaben und Anforderungen an das Fahrpersonal - auf jegliche Marktregulierung verzichtet wird. In verdichteten Verkehrsräumen mit hohem Modal-Split-Anteil des Umweltverbunds wird hingegen, vielfach zur zielorientierten Optimierung des Verkehrssystems, eine Nutzung digitaler Bedarfsverkehre nur eingebettet in die Bestellungen der Verkehrsverträge des ÖPNV sinnvoll sein. In anderen städtischen Verkehrsräumen können kommerzielle Angebote digitaler Bedarfsverkehre bei gezielten Regulierungsvorgaben sinnvoll sein. Um eine fundierte fachliche Grundlage für die anstehende Regulierungsdiskussion zu erhalten, ist es in jedem Fall erforderlich, dass das Monitoring der Markt- und Umweltwirkungen der "digitalen Bedarfsverkehre" auf Basis bundesweit harmonisierter Kennziffern erfolgt. Nur auf diese Weise ist gesichert, dass die anstehenden Experimente zu einem bundesweit nutzbaren Mehrwert für die Regulierungsdiskussion führen und auch einheitlich für die Marktzulassung nach heute bestehendem Recht genutzt werden können. Die Harmonisierung sollte sich dabei insbesondere auf die Ziele des Monitorings, die spezifischen Kennziffern sowie die Erhebungs- und Auswertungsmethodik beziehen.