Detailergebnis zu DOK-Nr. 73356
Zukunft der Personenmobilität
Autoren |
M. Maibach C. Sträuli |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Jahrbuch 2017 - Schweizerische Verkehrswirtschaft. St. Gallen: Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen, 2017, S. 87-92, 5 Q
Autonomes Fahren verändert die Mobilität. Neben selbstfahrenden Privatautos und selbstfahrenden Zügen werden Mobilitätsdienstleister neu sogenannte Robo-Sammeltaxis mit 6 bis 10 Plätzen anbieten. Sie verkehren OnDemand, von Tür-zu Tür. Je nach Verteilung der Nachfrage auf die drei Verkehrsmittel nimmt der Verkehr weiter zu oder ab. Für die Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs ist das autonome Fahren eine große Herausforderung. Fortschritte in den Entwicklungsfeldern "Autonom fahrende Fahrzeuge (autonomous vehicle = AV)" und "Mobility as a Service = Maas" könnten die Art und Weise, wie wir künftig mobil sind grundlegend verändern. In AV kann die Fahrzeit genutzt werden. Heute ist dies ein Privileg der Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs. AV machen ÖV-Captives, Kinder, Behinderte und Betagte selbständig mobil. Autonom fahrende Autos werden sicherer sein. Bis zu 90 % der heutigen Autounfälle passieren wegen menschlicher Fehler. AV fahren auch leer durch die Landschaft, wenn die Eigner dies wünschen. Diese Nutzungsart war bislang eine Domäne des öffentlichen Verkehrs. Wer Wanderungen unternimmt, die nicht am Ausgangsort enden, fährt zum Beispiel mit dem Postauto zurück. Treffen die beschriebenen Veränderungen ein, so wird der ÖV seine zwei zentralen Wettbewerbsvorteile - Fahrzeit nutzen und hohe Sicherheit - verlieren. AV macht das Autofahren noch attraktiver als es heute schon ist. Ohne flankierende Maßnahmen führt dies zu einem weiteren Wachstum im Straßenverkehr, unter anderem zu Lasten des öffentlichen Verkehrs. Im Berufsverkehr werden sich die fehlenden resp. teuren Parkplätze in den Städten dämpfend auswirken.