Detailergebnis zu DOK-Nr. 73360
Gibt es Potenziale für eigenwirtschaftliche Fernbus-Angebote in der Schweiz?
Autoren |
J. Frölicher P. Wegelin W. von Arx |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Jahrbuch 2017 - Schweizerische Verkehrswirtschaft. St. Gallen: Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen, 2017, S. 27-44, 5 B, 3 T, 14 Q
Der Beitrag zeigt sowohl für eine Hauptverbindung als auch für eine tangentiale Verbindung auf, ob es in der Schweiz ein Potenzial für eigenwirtschaftliche Fernbus-Angebote gibt. Anschließend wird diskutiert, welche Optionen für eine Liberalisierung von Fernbussen bestehen und welche Vor- und Nachteile sich jeweils daraus für die betroffenen Wettbewerber ergeben. Aufgrund von Aussagen des Bundesamts für Verkehr (BAV), wonach der Erhalt einer Konzession für inländische Fernbusverbindungen durchaus möglich sei, hat Domo-Reisen ein solches Konzessionsgesuch eingereicht. Auch Flixbus hat Interesse am Schweizer Markt signalisiert. Befürworter einer Liberalisierung argumentieren, dass die Kundschaft von Fernbussen nicht deckungsgleich mit der Kundschaft im Fernverkehr der SBB sei und die neuen Angebote insbesondere dort entstehen würden, wo heute das SBB-Angebot schon ausgelastet oder nur teilweise vorhanden ist. Ebenfalls würde mehr Wettbewerb die Innovation auf der Schiene fördern. Demgegenüber stehen Argumente, die in der Liberalisierung des fahrplanmäßigen Fernverkehrs für den Bus eine Gefährdung des Gesamtsystems ÖV Schweiz sehen, da sich die Fernbusanbieter nur auf die attraktivsten Linien konzentrieren werden, um dort den Bahnen Kunden abzuwerben und einen Preiskampf zu entfachen.