Detailergebnis zu DOK-Nr. 73377
Entwicklung eines Kernnetzes für Oberleitungs-LKW
Autoren |
M. Schubert F. Hacker T. Bernecker G. Neubauer S. Kühnel |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 70 (2018) Nr. 2, S. 28-33, 1 B, 4 T, 15 Q
Der Beitrag befasst sich mit der modellgestützten Entwicklung eines Kernnetzes für den Einsatz von Oberleitungs-LKW (O-LKW) in Deutschland. Beschrieben werden die Ermittlungen geeigneter Strecken sowie deren Verknüpfung zu einem denkbaren Netz. Auf Basis einer Rangliste von Netzabschnitten, die für eine Elektrifizierung besonders interessant erscheinen, werden dabei zwei verschiedene Ausbaustrategien und ein mögliches Zielnetz von rund 4 250 Kilometer Länge vorgestellt sowie anhand verschiedener Kennzahlen (unter anderem der Fahrleistung) vergleichend beurteilt. Die Klimaschutzziele erfordern auch im Verkehrssektor eine erhebliche Minderung der Treibhausgasemissionen. Insbesondere der Straßengüterverkehr steht diesbezüglich aus mehreren Gründen vor besonderen Herausforderungen. Zum einen ist selbst unter optimistischen Annahmen zu den Verlagerungspotenzialen von der Straße auf die Schiene davon auszugehen, dass auch in Zukunft der Straßengüterverkehr von großer Bedeutung bleiben beziehungsweise sogar weiter an Marktanteilen gewinnen wird. Zum anderen zeigen Szenario-Analysen, dass die Optimierung konventioneller Antriebe bei schweren Nutzfahrzeugen die Treibhausgasemissionen nur unzureichend reduziert. Daher sind andere Konzepte notwendig, um den Einsatz von erneuerbaren Energien und damit auch eine deutliche Minderung der Treibhausgasemissionen im Straßengüterfernverkehr auf möglichst effiziente Weise zu ermöglichen. Erste Analysen legen nahe, dass das Oberleitungshybrid-(OH-)LKW-System sowohl aus Energieeffizienz- als auch aus Gesamtkostenperspektive Vorteile gegenüber anderen denkbaren alternativen Antriebs- beziehungsweise Energieversorgungstechnologien bei schweren Nutzfahrzeugen aufweist.