Detailergebnis zu DOK-Nr. 73462
Die Entstehung direkter und indirekter Rebound-Effekte im urbanen Bereich (uRbE)
Autoren |
M. Schopf P. Pfaffenbichler R. Bolz R. Christian |
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Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Wien: Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, Technische Universität Wien, 2017 (Beiträge zu einer ökologisch und sozial verträglichen Verkehrsplanung H. 1/2017) S. 1-86, 39 B, 13 T, 30 Q
Rebound-Effekte, und zwar sowohl direkte als auch indirekte, treten dann auf, wenn Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt werden. Der Rebound-Effekt beschreibt jenes Phänomen, dass in der Realität geringere Einsparungen realisiert werden, als potenziell zu erwarten wären. Durch die Effizienzmaßnahmen werden Ressourcen frei, die zur Deckung einer bisher nicht befriedigten, latenten Nachfrage genutzt werden können. Die Gründe der Nachfragesteigerung können dabei sowohl finanzieller als auch psychologischer Natur sein. Ist der Konsum des nachgefragten Guts beziehungsweise der nachgefragten Dienstleistung mit einem Energieumsatz verbunden, dann entstehen Rebound-Effekte. Da das Phänomen der Rebound-Effekte in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist, stellen Maßnahmen aus dem Bereich "Bildung und Beratung" aussichtsreiche Möglichkeiten zu einer Verringerung der Rebound-Effekte dar. Einen wichtigen Ansatz bietet dabei die typenspezifische Kommunikation, die gezielt auf Bevölkerungsgruppen mit ähnlichen Einstellungen und Verhaltensweisen eingeht. Auch strukturelle Maßnahmen und/oder ordnungsrechtliche Beschränkungen könnten zur Linderung oder Vermeidung von Rebound-Effekten eingesetzt werden. Hier besteht allerdings die Gefahr, zwar die Rebound-Effekte zu verringern, die zugrundeliegenden Ursachen (Wünsche, Bedürfnisse, etc.) aber unverändert bestehen zu lassen. Deshalb ist mit geringer Akzeptanz solcher Maßnahmen zu rechnen. Ähnliches gilt auch für finanzielle Anreize. Vollständig vermeiden lassen sich Rebound-Effekte nur durch einen entsprechend steigenden Energiepreis. Dies kann allerdings zu sozial nicht erwünschten Seiteneffekten führen.