Detailergebnis zu DOK-Nr. 73474
Prüfung und Bewertung der Betonqualität am Bauwerk (Forschungsprojekt AGB 2014/008)
Autoren |
F. Jacobs F. Hunkeler B. Mühlan |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2018, 105 S., 31 B, 38 T, 43 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 691)
Ziel der Forschungsarbeit war die Abklärung, wie sehr sich die Betonqualität von separat hergestellten Prüfkörpern von der von Bohrkernen aus Bauteilen unterscheidet. Hierzu wurden separat hergestellte Prüfkörper und Bohrkerne aus sechs Bauwerken untersucht. Pro Bauwerk wurden mehrere Bauteile untersucht, die zu verschiedenen Jahreszeiten hergestellt wurden. Damit sollte geklärt werden, ob und inwieweit sich die Umgebungsbedingungen auf die Bauteilqualität auswirken. Um den Einfluss der verschiedenen Umgebungsbedingungen möglichst gut zu erkennen, wurden pro Bauwerk jeweils Bauteile mit ähnlicher Geometrie und jeweils ähnlichen Bohrkernlagen untersucht. Bei den untersuchten Bauwerken wurde Tiefbaubeton verwendet, der fast immer mit Luftporenbildner hergestellt war und normgemäß nachbehandelt wurde. Basierend auf den Ergebnissen der Betonprüfungen konnte gezeigt werden, dass (1) die Rohdichte im Bauteil zumeist 1 bis 2 % unter der im separat hergestellten Würfel lag; (2) die 28 Tage-Bohrkerndruckfestigkeit im Mittel fast 20 % unter der Würfeldruckfestigkeit lag; (3) der am Bohrkern bestimmte Chlorid-Migrationskoeffizient im Mittel fast 50 % höher als der am Würfel bestimmte war; (4) der an Bohrkernen bestimmte Frost-Tausalz-Widerstand ähnlich zu dem am Würfel bestimmten war, wobei die Streuung sehr groß war und der an Bohrkernen bestimmte Karbonatisierungs-Koeffizient im Mittel circa 40 % höher als der an separat hergestellten Prismen war, wobei anzumerken ist, dass nur ein Bauwerk diesbezüglich untersucht werden konnte.