Detailergebnis zu DOK-Nr. 73653
Hindernisse für den Radverkehr überwinden: Analyse von Häufigkeit und Hindernissen für Radfahren als tägliches Verkehrsmittel im universitären Kontext (Orig. engl.: Overcoming barriers to cycling: understanding frequency of cycling in a university setting and the factors preventing commuters from cycling on a regular basis)
Autoren |
A. El-Geneidy K. Manaugh G. Boisjoly |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Transportation 44 (2017) Nr. 4, S. 871-884, 1 B, 4 T, zahlr. Q
Eine interessante Frage im Kontext der Radverkehrsförderung ist die nach den Barrieren für die tägliche Nutzung des Fahrrads. Untersuchungsraum der Studie ist die McGill Universität in Montreal, Kanada. Bei einer Befragung wurden 6 600 Datensätze von Studenten, Dozenten und Mitarbeitern gewonnen und ausgewertet. Im Fokus standen dabei die Fragen: "Wie oft wird das Fahrrad als tägliches Verkehrsmittel genutzt?" und "Welche Barrieren gibt es für die Nutzung?". Methodisch wird dazu ein gemischter Ansatz verwendet. Zusammenhänge zwischen Nutzungshäufigkeit und erhobenen Merkmalen wurden per Regressionsanalyse ermittelt, Freitextfelder anschließend qualitativ ausgewertet. Merkmale des räumlichen Umfelds wurden auf Basis der kürzesten Wege zwischen Wohnort und Universitätscampus erhoben. Dieses Vorgehen erscheint dahingehend diskussionswürdig, als dass der kürzeste Weg nicht zwingend die genutzte, oder im Fall einer Nichtnutzung, die beste Routenalternative darstellt. Die Befragungsergebnisse hingegen überraschen nicht: 75 % der Befragten gaben an, nie Fahrrad zu fahren, während immerhin 15 % das Rad regelmäßig für Arbeitswege nutzten. Das Alter hat bis zu 45 Jahren einen positiven Effekt auf die Nutzung des Fahrrads. Die identifizierten Hemmnisse sind ebenfalls bekannt: So ist fehlende Radverkehrsinfrastruktur der Hauptgrund, nicht Rad zu fahren. Weitere Faktoren wie Sicherheit, Distanz, körperliche Anstrengung und Vorhandensein von Abstellanlagen haben ebenfalls signifikanten Einfluss auf die Fahrradnutzung. Als Fazit kann nur ein umfassendes Angebot, auch über die Infrastruktur hinaus, mehr Menschen dazu bringen, ihren täglichen Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurückzulegen.