Detailergebnis zu DOK-Nr. 73979
aFAS - Entwicklung und Erprobung eines automatisch fahrerlos fahrenden Absicherungsfahrzeugs
Autoren |
S. Schulz G. Riegelhuth |
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Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen 16.7 Fahrzeuge, Maschinen, Geräte (Mechanisierung) |
Straßenverkehrstechnik 62 (2018) Nr. 12, S. 855-862, 8 B, 12 Q
Zahlreiche Leistungen des Straßenbetriebsdiensts werden unmittelbar im laufenden Verkehr im Rahmen stationärer und beweglicher Arbeitsstellen erbracht, um die Verfügbarkeit des Autobahnnetzes und die Mobilität der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Allein in Hessen werden pro Jahr knapp 28 000 Arbeitsstellen kürzerer Dauer (AkD) mit einer Dauer von circa 177 000 Stunden durchgeführt. Zur Sicherung des Personals und zur Minimierung von Gefährdungen für den fließenden Verkehr sind umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vorgesehen, wofür im Wesentlichen fahrbare Absperrtafeln, separate Absicherungsfahrzeuge und Vorwarneinrichtungen zum Einsatz kommen. Trotz des hiermit verbundenen erheblichen personellen und technischen Aufwands, der insbesondere bei beweglichen Arbeitsstellen oftmals höher als der Aufwand für die Durchführung der eigentlichen Tätigkeit ist, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Vielfach werden diese durch Lkw im fließenden Verkehr verursacht, wodurch die überdurchschnittliche Unfallschwere begründet ist. Aus diesem Grund ist die Automatisierung eines Lkw mit Absperrtafel, der fahrerlos betrieben werden kann, ein Mittel, das Unfallrisiko für das an der Arbeitsstelle eingesetzte Personal zu vermindern, da auf den Personaleinsatz im unmittelbaren Gefahrenbereich weitgehend verzichtet werden kann. Der fahrerlose Betrieb eines Fahrzeugs stellt eine große Herausforderung dar. Daraus resultieren besonders hohe Anforderungen an die funktionale Sicherheit des Fahrzeugs sowie die Qualität der Fahrzeugtechnik. Das heißt, dass Lenk- und Bremssystem, Sensorik, Umfeldwahrnehmung sowie steuernde Softwarekomponenten strengen Kriterien für sicherheitsrelevante Systeme in Kraftfahrzeugen unterliegen. Deshalb stellten der Straßenbetriebsdienst als geschlossener Anwenderkreis sowie die in niedriger Geschwindigkeit durchgeführten Einsätze auf dem Seitenstreifen ideale Bedingungen für die Erprobung eines fahrerlos automatisiert fahrenden Fahrzeugs dar.