Detailergebnis zu DOK-Nr. 73978
Winterradler - ein innovatives Konzept für den Radwegwinterdienst in Wien
Autoren |
P. Nutz |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 16.4 Winterdienst 16.7 Fahrzeuge, Maschinen, Geräte (Mechanisierung) |
Straßenverkehrstechnik 62 (2018) Nr. 12, S. 863-866, 4 B, 1 T, 1 Q
Die Magistratsabteilung 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) der Stadt Wien ist für den Winterdienst in der Stadt Wien zuständig. Um dem zunehmenden Radverkehr Rechnung zu tragen, setzte die MA 48 in den vergangenen Jahren eine Fülle von Maßnahmen zur Optimierung zur winterlichen Betreuung der Radwege um. Im Jahre 2010 begannen die Vorplanungen für die Umgestaltung des Winterdienstes auf den wichtigsten Radverbindungen, den sogenannten Basisrouten. Ein auf Basisrouten aufbauendes "Winter-Radwegebasisnetz" wurde festgelegt, auf dem Schnee und Eis unabhängig von Bezirksgrenzen und Zuständigkeiten der unterschiedlichen Magistratsabteilungen bekämpft werden. Im Zuge dieser Planungen wurden auch Verwaltungsabkommen mit den Magistratsabteilungen MA 42 (Wiener Stadtgärten), MA 45 (Wiener Gewässer) und MA 49 (Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien) abgeschlossen, um eine durchgängige, einheitliche winterliche Betreuung durch die MA 48 zu erzielen. Das Winter-Radwegebasisnetz erstreckte sich im ersten Jahr auf circa 255 km. Die für dieses Netz neu erstellten "R-Pläne" wurden erstmals in der Winterdienstsaison 2011/2012 eingesetzt und mit neu angeschafften Traktoren und Soleanhängern (sogenannte "Winterradler") befahren. Als Auftaumittel für die R-Pläne kommt großteils reine Sole, teilweise auch Feuchtsalz zur Anwendung. Um die flächendeckende Versorgung mit Sole zu gewährleisten, wurden 12 Standorte mit semimobilen Kleinsoleanlagen ausgestattet. Diese finden durch die kompakte Bauform auch in kleineren Unterkünften Platz. Um die laufende Aktualisierung und Planung des Winter-Radwegebasisnetzes mithilfe des GIS-Datenbestands zu gewährleisten, arbeitete die MA 48 eng mit den Magistratsabteilungen MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) und MA 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) zusammen. So wurden spezielle MA 48-Zusatzattribute für den GIS-Radwegebestand der MA 46 eingerichtet. Damit ist eine schnelle Klärung der Zuständigkeiten aller Radverbindungen in Wien möglich. Das Winter-Radwegebasisnetz wuchs bis zum Jahr 2018 auf circa 277 km an. Die R-Pläne wurden jährlich darauf abgestimmt und aktualisiert. Das Winter-Radwegebasisnetz wird besonders intensiv betreut. Die restlichen über 1 000 Kilometer Radwege in Wien werden im Zuge der weniger stark befahrenen Nebenstraßen und Nebenfahrbahnen von der MA 48 ebenfalls mitgeräumt. Der Schwerpunkt der Räumung liegt bei jenen Radwegen, die für Radpendlerinnen und -pendler von besonderer Wichtigkeit sind.