Detailergebnis zu DOK-Nr. 74037
Nachweis von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) im Rahmen von Fahreignung und Fahrsicherheit
Autoren |
F. Mußhoff H. Fels |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 65 (2019) Nr. 1, S. 23-26, 1 B, 1 T, zahlr. Q
Seit einigen Jahren wird der europäische Drogenmarkt von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) überflutet. Es handelt sich dabei um ein breites Spektrum verschiedenster Drogen, darunter synthetische Cannabinoide ("Spice"), synthetische Cathinone, Designer-Benzodiazepine, Phenethylamine, synthetische Opioide und einige weitere Substanzen. In Deutschland liegen bisher nur wenige Daten zur Prävalenz von NPS in bestimmten Untersuchungskollektiven vor. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um retrospektive Analysen von Haar- und Urinproben, die im Rahmen von Abstinenzkontrollprogrammen gewonnen wurden. Es konnten Positivraten zwischen 6 und 13 % ermittelt werden. In Studien, in denen die Prävalenz von NPS bei der Teilnahme am Straßenverkehr untersucht wurde, lagen die Raten zwischen 2,2 und 28 %. Die erhobenen Prävalenzraten zeigen, dass NPS auch bei der Fahreignung und Fahrsicherheit eine große Rolle spielen und machen deutlich, dass eine Analyse auf solche Substanzen in vielen Fällen anzuraten ist. Allerdings stellt der Nachweis dieser Verbindungen aufgrund der hohen Marktdynamik eine Herausforderung für die forensische Toxikologie dar. Infolgedessen wurden komplexe Screeningverfahren für den Nachweis von NPS in Blut-, Urin- und Haarproben entwickelt. Anhand von vier Fallbeispielen werden einzelne Ergebnisse, die bei Untersuchungen im Zusammenhang mit Verkehrsauffälligkeiten und im Rahmen von Abstinenzkontrollen erhalten wurden, präsentiert.