Detailergebnis zu DOK-Nr. 73704
Aktive Mobilität: Gesundheitliche und verkehrliche Ziele gemeinsam erreichen
Autoren |
E. Raser |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Straßenverkehrstechnik 62 (2018) Nr. 10, S. 755-757, 5 B
Die Mobilitätswende bezeichnet jenen Prozess, der Verkehr und Mobilität auf nachhaltige Energieträger, sanfte Mobilitätsnutzung und eine Vernetzung zwischen Individual und öffentlichen Verkehr umstellen soll. Dies beinhaltet auch eine Förderung aller aktiven Verkehrsmittel wie Rad fahren, zu Fuß gehen und im weiteren Sinne auch den öffentlichen Verkehr (ÖV). In der Verkehrsentwicklung der letzten 20 Jahre ist von einer Mobilitätswende auf den ersten Blick jedoch nichts zu erkennen; der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV; Lenkerlnnen und MitfahrerInnen gemeinsam) ist von 51 auf 67 % angestiegen, während der Rad- und Fußanteil zusammen von 32 auf 23 % gesunken ist. Betrachtet man diese Entwicklung unterschieden nach Raumtypen, erkennt man beispielsweise für Wien einen gegenläufigen Trend. Hier ist der Pkw-Bestand rückläufig und der MIV-Anteil konnte (hauptsächlich zugunsten des öffentlichen Verkehrs) von 35 auf 31 % gesenkt werden, das heißt, der maximale MIV-Anteil wurde in Wien bereits überschritten. Dieses Phänomen tritt bereits in mehreren Großstädten auf und zeigt, dass eine notwendige Mobilitätswende bereits begonnen haben könnte. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch Berlin, wo das Mobilitätsgesetz vor der Verabschiedung steht, welches eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmerinnen fordert und das Ziel verfolgt, den Anteil der im Umweltverbund (Fuß, Rad, ÖV) zurückgelegten Wege zu erhöhen.