Detailergebnis zu DOK-Nr. 73752
Teilsignalisierung - Ist weniger Signalisierung am Ende doch mehr?
Autoren |
N. Mellinger J. Roos W. Manz |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA |
Straßenverkehrstechnik 62 (2018) Nr. 10, S. 703-710, 14 B, 1 T, 8 Q
Um auch bei steigenden Verkehrsstärken einen angemessenen Verkehrsablauf an Knotenpunkten zu gewährleisten, kommt häufig eine Signalisierung zur Anwendung. Diese ist meist als Vollsignalisierung ausgebildet. Eine Teilsignalisierung, bei der nicht alle Verkehrsbeziehungen signaltechnisch geregelt werden, verspricht jedoch ähnliche Kapazitätswerte bei gleicher Verkehrssicherheit und geringeren Kosten. Wichtigstes Anliegen dieser Signalisierungsform ist die Schaffung von Zeitlücken im Hauptstrom, was in dem Artikel wissenschaftlich untersucht wird. Hierzu wurden empirische Erhebungen an zwei Einmündungen in der Stadt Bad Kreuznach und mikroskopische Verkehrsflusssimulationen durchgeführt. Wichtige Kenngrößen, wie Zeitlücken im Hauptstrom, Wartezeiten, Rückstaulängen des Nebenstroms sowie das Einfahrverhalten der Verkehrsteilnehmer im Nebenstrom wurden sowohl im ursprünglich vorfahrtgeregelten Fall sowie während einer teilsignalisierten Testphase erhoben. Die Untersuchung zeigt eine Verbesserung der Verkehrssituation durch die Teilsignalisierung. Die sich anschließenden Verkehrsflusssimulationen zeigen, dass eine Teilsignalisierung unter gewissen Rahmenbedingungen an Einmündungen eine konkurrenzfähige Alternative zur Vollsignalisierung darstellt, sofern auch die Belange des Fußverkehrs Beachtung finden. An Kreuzungen ist eine Teilsignalisierung indes aufgrund vieler Konfliktpunkte, auch mit dem Fußverkehr, in den meisten Fällen nicht sinnvoll anwendbar.