Detailergebnis zu DOK-Nr. 73767
Einfluss der Destillationstemperatur auf den Lösemittelrückstand und die viskoelastischen Bitumeneigenschaften (Orig. engl.: Impact of distillation temperature on the solvent residue and viscoelastic properties of asphalt binders)
Autoren |
B. Hofko M. Hospodka R. Blab |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Road Materials and Pavement Design 19 (2018) Nr. 6, S. 1275-1287, 7 B, 2 T, zahlr. Q
Als Straßenbelag verwendeter Asphalt ist ein Gemisch aus Gesteinskörnungen und Bitumen. Im Rahmen der Abnahmeprüfung nach dem Einbauen oder zur Fehleranalyse müssen Asphalte in ihre Komponenten getrennt werden. Dazu werden üblicherweise verschiedene organische Lösemittel verwendet. Im Europäischen Regelwerk ist ein Verfahren sowohl für die Rückgewinnung der Gesteinskörnung als auch für die Destillation des Bitumens aus dem Lösemittelgemisch festgelegt. Für das Destillationsverfahren sind die angewendete Maximaltemperatur und der Zeitpunkt seiner Anwendung nicht klar definiert. Die im Artikel referierte Studie hat zum Ziel, die Destillationstemperatur in Abhängigkeit der Bitumenviskosität festzulegen. Dazu wurden vier Bitumenvarianten (unmodifiziert, polymermodifiziert) bezüglich des Einflusses der Destillationstemperatur auf den Lösemittelrückstand und der rheologischen Eigenschaften des rückgewonnenen Bitumens untersucht. Der Lösemittelrückstand wurde durch Wägung und die Bindemitteleigenschaften mittels dynamischem Scherrheometer und Rotationsviskosimeter bestimmt. Die Ergebnisse zeigen eine Abhängigkeit des Lösemittelrückstands von der Viskosität bei Destillationstemperatur. Somit ist es möglich, eine der Bitumenviskosität angepasste Destillationstemperatur zu wählen, anstatt eine Temperatur für alle Bitumen zu verwenden. Es wurde zudem festgestellt, dass Tetrachlorethen als Lösemittel keinen Einfluss auf die Bitumeneigenschaften ausübt, sofern der Rückstand niedrig genug ist (<1 M.-%).