Detailergebnis zu DOK-Nr. 73817
Passive Sicherheit auf Bergstraßen (Forschungsprojekt VSS 2013/203)
Autoren |
M. Ghielmetti B. Leuthe M. Stauber D. Schuler J. Cuenin |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.2 Landstraßen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2018, 51 S., 5 B, 12 T, 42 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1640)
Anhand der Auswertungen der Verkehrszählungen, der Geschwindigkeitsmessungen und Unfallstatistiken wurde für Schweizer Bergstraßen Folgendes festgestellt: Bergstraßen weisen an Sonntagen höhere Verkehrsmengen auf als an Werktagen: auf allen Bergstraßen +10 %, auf ganzjährig befahrbaren Passstraßen +20 %, auf Passstraßen mit Wintersperre +50 %. Die Anteile der Motorräder am Verkehrsaufkommen sind höher als der Durchschnitt auf allen schweizerischen Gemischtverkehrsstraßen (3 %): auf allen Bergstraßen 6 %, auf ganzjährig befahrbaren Passstraßen 7 %, auf Passstraßen mit Wintersperre 20 %. Über die gefahrenen Geschwindigkeiten auf Bergstraßen lässt sich keine statistisch signifikante Aussage machen. Die Anteile der Unfälle mit Motorradbeteiligung sind hoch: auf allen Bergstraßen 16 %, auf ganzjährig befahrbaren Passstraßen 20 %, auf Passstraßen mit Wintersperre fast 60 %. Unfälle mit Radfahrern ereignen sich selten. Die Hindernisse außerhalb der Fahrbahn, mit denen Fahrzeuge am häufigsten kollidieren, sind Leitschranken und Geländer/Zäune/Mauern. Auf vielen Passstraßen besteht ein ausgewiesenes lnfrastrukturpotenzial, das heißt, es lassen sich Unfallkosten durch die Verbesserung der Infrastruktur vermeiden. Am größten ist es auf Passstraßen mit Wintersperre. Die Größe des lnfrastrukturpotenzials ist entscheidend von den Motorradunfällen abhängig. Daraus kann abgeleitet werden, dass an zahlreichen Bergstraßen - insbesondere an Passstraßen - der Bedarf nach zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen besteht. Diese sollen hauptsächlich auf den Schutz der Zweiradfahrer ausgerichtet sein.