Detailergebnis zu DOK-Nr. 73841
Wirksamkeit von Querungshilfen für Kleintiere und deren Lebensräume
Autoren |
K. Richter H. Reck F. Zinner |
---|---|
Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2018, 201 S., zahlr. B, T, Q, Beilage: USB-Stick (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVI, Bonn) H. 1131). - ISBN 978-3-95606-380-0
Weil Straßen, abhängig von ihrer Breite, von der Verkehrsdichte, von der Gestaltung der Begrenzungselemente und von der Einbindung in die Landschaft, oft erhebliche Barrierewirkungen verursachen, wird mittels Grünbrücken und anderen Querungshilfen versucht, die negativen Auswirkungen ausreichend zu verringern. Ob und in welchem Umfang dies in der Praxis für Kleintiere gelingt, ist Gegenstand des Berichts. Als Grundlage wurde die Nutzung von zwölf Grünbrücken durch Kleintiere in sieben Bundesländern (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg) untersucht. Felderhebungen (2011-2013) fanden bauwerksabhängig zu Laufkäfern, Heuschrecken, Tagfaltern und Widderchen, zu Amphibien und Reptilien sowie zur Haselmaus statt. Durch die exemplarischen Erhebungen konnten anhand der, für die gegenwärtige Anlagepraxis typischen, Bauwerke deren jeweiliger Wirkungsgrad und bisherige Defizite aufgezeigt sowie unter Einbezug der Literatur generelle Empfehlungen zur Optimierung von Grünbrücken abgeleitet werden. Die anspruchsvollen Arten, die zumeist auch besonders schutzbedürftig und zum Teil auch rechtlich besonders geschützt sind, nutzen Grünüberführungen nur dann in ausreichend großer Zahl, wenn diese genügend nahe zu den jeweiligen Habitaten liegen und wenn sowohl der Zugangsbereich als auch die Grünbrücke selbst ausreichend geeignete Lebensbedingungen aufweisen. Dazu müssen bei der Planung, Gestaltung und/oder Unterhaltung von Querungshilfen und von deren Umfeld die Ansprüche der jeweils betroffenen Kleintiere beziehungsweise die Eigenschaften ihrer Lebensräume explizit berücksichtigt werden.