Detailergebnis zu DOK-Nr. 74032
Einfluss geometrischer Faktoren auf die Kapazität einstreifiger Kreisverkehre (Orig. engl.: Impact of geometric factors on the capacity of single-lane roundabouts)
Autoren |
M.T. Johnson T.-L. Lin |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board (2018), 10 S., 10 B, 5 T, 6 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Im internationalen Rahmen gibt es unter den Kreisverkehrsexperten eine Diskussion zwischen den Anhängern der englisch geprägten Kapazitätsschätzung und den eher aus Deutschland geprägten Anwendern der Grenzzeitlücken-Theorie. Der von Kimber in England 1980 veröffentlichte Ansatz beruht auf Messergebnissen an realen Kreisverkehren und auf Versuchen auf einem Testfeld. Er verwendet eine lineare Regressionsgleichung zur Errechnung der Kapazität einer Einfahrt in Abhängigkeit von der Verkehrsstärke im Kreis. Die Besonderheit ist, dass sechs Parameter zur Beschreibung geometrischer Details in die Berechnung eingehen. Im amerikanischen Highway Capacity Manual HCM von 2016 werden exponentielle Gleichungen verwendet, die sich auf Grenz- und Folgezeitlücken unter Anwendung der Formel von Siegloch abstützen. Beide Modelle werden in dem Artikel erklärt. Die Autoren stellen einen Vergleich zwischen den beiden Ansätzen anhand von Messwerten auf. Sie haben sich die Datensätze von Messungen beschafft, aus denen die Gleichungen des HCM 2016 hergeleitet wurden. Dabei konzentrieren sie sich auf sechs einstreifige Kreisverkehre. Darunter wird ein fünfarmiger Kreis als relativ kompakt aufgefasst, während die restlichen fünf Kreise eher tangentiale Ein- und Ausfahrten aufweisen. Aus den Untersuchungsergebnissen wird der Schluss gezogen, dass die Berücksichtigung geometrischer Kennwerte für die Schätzung der Kapazität an Kreisverkehrs-Einfahrten notwendig ist.