Detailergebnis zu DOK-Nr. 74043
Untersuchungen zum Seitendruck auf Pfahlgründungen in bindigen Böden
Autoren |
H.-G. Kempfert J. Bauer |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Bauingenieur 93 (2018) Nr. 12, S. 473-481, 12 B, 11 T, 18 Q
Neben horizontalen Einwirkungen auf Pfahlgründungen am Pfahlkopf werden Pfahlgründungen oftmals auch durch Verformungen des Baugrunds beansprucht. Diese Einwirkungssituation ist insbesondere in weichen, bindigen Böden zu erwarten und wird in Deutschland, sofern sie quer zur Pfahlachse Regel als "Seitendruck" oder allgemeiner auch als "Einwirkung aus dem Baugrund" (DIN 1054) und EA-Pfähle sowie als "Einwirkung durch Bodenverschiebung" (DIN EN 1997-1) bezeichnet. Für die Ermittlung des Seitendrucks findet sich in der EA-Pfähle ein Berechnungsansatz, der jedoch wesentliche Einflussfaktoren auf die Größe des Seitendrucks vernachlässigt. Auf der Grundlage von umfangreichen 1-g-Modellversuchen sowie an Versuchen validierten numerische Untersuchungen wurden die maßgeblichen Einflussfaktoren auf den Seitendruck bestimmt und über die Boden-Pfahl-Wechselwirkung bei verschiedenen Verhältnissen und Pfahlgeometrien gewonnen. Darauf aufbauend wurde ein Näherungsansatz zur Seitendruckberechnung auf Pfahlgründungen abgeleitet, der die Berücksichtigung unter Baugrundverhältnisse und geometrischer Randbedingungen ermöglicht sowie den Seitendruck für Verformungszustände im Boden ermitteln kann, die zu klein sind, als dass sich der maximale Seitendruck auf die Pfähle ausbildet (Vorbruchzustand).