Detailergebnis zu DOK-Nr. 73996
Grundfragen der Maschinenethik
Autoren |
C. Misselhorn |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 0.13 Handbücher, Grundlagenwissenschaften |
Stuttgart: Reclam, 2018, 283 S., zahlr. Q (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 19583). - ISBN 978-3-15-019583-3
Maschinen werden immer selbständiger und intelligenter. Dabei geraten sie in Situationen, die moralische Entscheidungen verlangen. Doch können Maschinen überhaupt moralisch handeln, dürfen oder sollen sie es sogar? Wie baut man eine moralische Maschine? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Maschinenethik. Die Autorin erläutert die theoretischen Grundlagen dieser neuen Disziplin an der Schnittstelle von Philosophie, Informatik und Robotik am Beispiel von autonomen Waffensystemen, Pflegerobotern und autonomen Fahren: Doch was unterscheidet uns Menschen am Ende noch von solchen moralischen Maschinen? Mit einem ausführlichen Glossar und vielen Literaturhinweisen der Fachbegriffe präsentiert sich hier das Grundlagenwerk zur Maschinenethik. Kant erlaubt durchaus die Tötung anderer Personen, sofern dies der Aufrechterhaltung einer institutionellen Ordnung dient, die die Freiheit des Einzelnen befördert, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Man kann nun argumentieren, dass das autonome Fahren genau das erreicht, weil das Risiko jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers gesenkt wird, durch einen Verkehrsunfall verletzt oder getötet zu werden. Es läge dann kein grundsätzlicher Widerspruch zum kantischen Instrumentalisierungsverbot vor. Niemand könnte sich zum Mittel herabgesetzt fühlen, wenn seine Chancen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, durch autonome Autos mit einem Unfalloptimierungsalgorithmus verbessert würden. Selbst wenn man diese Hypothese vorläufig akzeptiert, gibt es gleichwohl grundlegende Einwände gegen das autonome Fahren.