Detailergebnis zu DOK-Nr. 74553
Weg und Steg: Aspekte des Verkehrswesens von der Spätantike bis zum Ende des Alten Reiches
Autoren |
K. Andermann N. Gallion |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Ostfildern: Thorbecke, 2018, 257 S., zahlr. B, Q (Kraichtaler Kolloquien Bd. 11). - ISBN 978-3-7995-9281-9
Die Beiträge des Tagungsbands veranschaulichen die Phänomene und Probleme des Reisens von der Spätantike bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der Fokus der Untersuchung liegt im süddeutschen und österreichischen Raum. Verglichen mit heutigen Verhältnissen war das Verkehrswesen früherer Jahrhunderte ausgesprochen beschwerlich. Zwar folgen die großen Routen des modernen Fernverkehrs vielfach immer noch den seit römischen Zeiten genutzten Trassen. Während jedoch bereits die Römer einen hochentwickelten Straßenbau kannten, waren die Wege im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zumeist unbefestigt und oft unwegsam. Das änderte sich erst mit der Entwicklung des Chausseebaus im späten 18. Jahrhundert. Wie prägend das spätantike Straßenwesen noch über Jahrhunderte fortwirkte, zeigt der Beitrag über die von den Römern gebaute Neckarbrücke in Wimpfen, die über das hohe Mittelalter hinaus Zentralität bewirkte und mit deren Untergang diese Zentralität schließlich verloren ging, weil der Verkehr sich bald andere, bequemere Wege suchte. Brücken selbst über kleinere Flüsse zu bauen, war, wie das Beispiel der Marburger Lahnbrücke verdeutlicht, stets mit einem ebenso hohen Aufwand wie mit hohen Kosten verbunden. Am Beispiel der Dresdner Elbbrücke wird deutlich, dass mit dem Bau auch neue Verkehrsströme angezogen wurden und vor allem wirtschaftliche Blüte und Wohlstand entstanden. Aber natürlich galt es nicht allein, das Wasser als Hindernis zu überqueren; wo man es für den Verkehr und den Transport nutzbar machen konnte, war man ganz klar im Vorteil. Das Netz der Wasserwege im Elsass als Infrastruktur sowohl der städtischen als auch der ländlichen Wirtschaft gibt davon bis heute eindrucksvoll Zeugnis.