Detailergebnis zu DOK-Nr. 74101
Selbstfahrende Fahrzeuge und Öffentlicher Verkehr: Konkurrenz oder Ergänzung? - eine Fallstudie im ländlichen Raum
Autoren |
R. Sonderegger S. Imhof W. von Arx J. Frölicher M. Maibach |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Schweizer Jahrbuch für Verkehr 2018. St. Gallen: Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen, 2018, S. 95-108, 1 B, 2 T, 9 Q
Selbstfahrenden Fahrzeugen wird das Potenzial zugesprochen, den klassischen öffentlichen Verkehr (ÖV) in Zukunft weitgehend abzulösen. Anhand einer Fallstudie im Oberen Tösstal (Kanton Zürich) wurde für den ländlichen Raum in der Schweiz untersucht, ob sich ein Transportsystem mit selbstfahrenden Minivans kostendeckend realisieren ließe. Die Berechnungen zeigen, dass der Kostendeckungsgrad bei selbstfahrenden Fahrzeugen tatsächlich deutlich über 100 % liegen würde, und dass gleichzeitig die Fahrgastzahlen deutlich ansteigen. Als besonders attraktiv beziehungsweise sinnvoll erwies sich jene Angebotsvariante, in der selbstfahrende Minivans mit dem existierenden S-Bahn-Angebot in der Untersuchungsregion kombiniert wurden. Insbesondere in der Spitzenzeit am Morgen und am Abend würde die Einfahrt in eine größere Stadt wie Winterthur mit einer großen Anzahl Minivans zu unlösbaren Platzproblemen führen. Auch die Verlegung des Umsteigens an einem S-Bahnhof in der Vorstadt würde die Probleme nur zum Teil lösen. Auch hier würden noch große Umsteigeanlagen benötigt, um die relevante Nachfrage zu decken. Die Eisenbahn scheint also auch in Zukunft eine wichtige Funktion im ländlichen Raum zu haben.