Detailergebnis zu DOK-Nr. 74497
100 E-Busse in Amsterdam
Autoren |
C. Bünnagel |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Verkehr und Technik 72 (2019) Nr. 5, S. 167-169, 7 B
Obwohl bisher gesetzlich noch nicht fixiert, ist Ziel der niederländischen Politik ein Zero-Emission-Verkehrsmodell. Ab 2025 sollen nur noch emissionsfreie Busse angeschafft und bis 2030 alle ÖPNV-Verbrenner aussortiert werden. Seit April 2018 ersetzen in Amsterdam 100 VDL Citea SLFA-180 /181 E-Gelenkbusse 86 Diesel-Busse. Für die reine Traktion benötigen die Busse 1,5 kWh/km. Steigt an sehr kalten Wintertagen der Energiebedarf über 2 kWh, wird ein mit Biodiesel betriebenes Heizaggregat zugeschaltet. Bis 2021 sollen alle 258 Busse im Konzessionsgebiet Amstelland-Meerlanden (Gebiet rund um den Flughafen Shiphol - Amsterdam) lokal emissionsfrei unterwegs sein. Die LpCO-Batterien der 100 E-Busse werden an vier Orten geladen: an den beiden Depots mit insgesamt 86 30 kW-Ladern und -quasi im laufendenden Betrieb - bei Ladeaufenthalten von üblicherweise nur 2-4 Minuten in den Depots und an zwei weiteren Orten mit 23 flüssigkeitsgekühlten Schnellladern mit 420 kW. Hierfür sind Stromnetzanschlüsse zwischen 2 und 10 MV nötig. In der kurzen Zeit wird mit Pantografen (Stromabnehmern auf dem Dach der Busse) Energie für 40 bis 80 km nachgeladen. Zusammen legen die Busse 30 000 km pro Tag zurück bei einer Verfügbarkeit von 94 %. Probleme bei Ladeinfrastruktur und Kommunikationssystem der Busse (nicht bei der E-Technik der Busse) vermindern diesen Wert derzeit.