Detailergebnis zu DOK-Nr. 74381
Für eine neue Sicht auf den Ländlichen Raum: Positionen aus dem SRL-Arbeitskreis
Autoren |
B.W. Hawel |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
PLANERIN (2019) Nr. 2, S. 5-8, 2 B, zahlr. Q
Mit seinem Thesenpapier (AK-LR 2014) hat der Arbeitskreis "Ländlicher Raum" der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) Analysen und Konzepte vorgelegt, die im Wesentlichen unverändert gültig, aber auch weiter zu entwickeln sind. Er sieht sich im Kontext eines inzwischen fortgeschrittenen Fachdiskurses, wo auch unkonventionelle Vorschläge salonfähig werden. Mit dem Artikel soll die gemeinsame Diskussion weitergeführt werden. Mit dem Transfer in ein Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) durch die Große Koalition 2018 erfuhr die Kompetenz für Raum und Bau durch Anlagerung des Heimatbegriffs eine grotesk anmutende programmatische Überhöhung. Nominell wurde damit neben dem Agrarressort ein zweites Ministerium für den Ländlichen Raum geschaffen. Denn der ist ja vor allem gemeint, wenn das BMI "Heimatpolitik" und "Heimatstrategien" ausruft und einer Regierungskommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" vorsitzt, die vorrangig die sogenannten strukturschwächeren Regionen adressiert. Über Definition und Abgrenzung des ländlichen Raums herrscht kein Konsens. Der SRL-Arbeitskreis hat sich an den siedlungsstrukturellen Kreistypen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung orientiert, wonach auf gut zwei Dritteln des Bundesgebiets nur noch knapp ein Drittel der Bevölkerung im "ländlichen Raum" lebt.