Detailergebnis zu DOK-Nr. 74394
Kernwegenetzkonzepte in Bayern: Ausbau ländlicher Hauptwirtschaftswege in Zeiten des Strukturwandels in der Landwirtschaft
Autoren |
J. Aulbach G. Schramm M. Wehner |
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Sachgebiete |
5.4 Ländliche Wege 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
PLANERIN (2019) Nr. 2, S. 34-36, 3 B, 3 Q
Gemarkungs- und gemeindeübergreifende Wirtschaftswege gewinnen stark an Bedeutung. Im Gleichschritt mit dem Prinzip "Wachsen oder Weichen" der vergangenen Jahre in der Landwirtschaft, wurden die landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte effizienter, Handarbeit wurde durch eine nahezu vollständige Mechanisierung ersetzt. Kaum ein anderer Betriebszweig hat derartige rasche Effizienzsteigerungen vollzogen wie die Landwirtschaft in den letzten Jahren. Effizienzsteigerungen sind nur mit mehr Leistung der landwirtschaftlichen Maschinen machbar. Moderne landwirtschaftliche Maschinen weisen Tonnagen von weit über 40 t Gesamtgewicht und Spurbreiten bis an die drei Meter aus. Erntemaschinen haben bereits Breiten von über 3,5 m. Bei manchen Fruchtfolgen wie bei der Zuckerrübe erfolgt der Abtransport mit Lkw-Sattelzügen. Mit der rasanten Entwicklung in der Landwirtschaft hat das Wegenetz nicht Schritt gehalten, sodass der Wegebau den Anforderungen der Landwirtschaft meist nicht mehr gerecht wird und hinsichtlich Ausbaubreite und Gewichtsbelastung überlastet ist; hinzu kommen zu enge Kurvenradien und fehlende Ausweichmöglichkeiten. In der Folge weisen viele der landwirtschaftlichen Wirtschaftswege erhebliche Schäden an Fahrbahn und Nebenanlagen auf. Zur Ertüchtigung der Hauptwege mit gemeindeübergreifenden Verbindungen werden in allen bayerischen Regierungsbezirken von den jeweiligen Ämtern für Ländliche Entwicklung (ALE) ländliche Kernwegenetzkonzepte gefördert. Das Kernwegenetzkonzept beinhaltet eine Festlegung aller Kernwege und "ländlichen Kernwege".