Detailergebnis zu DOK-Nr. 74463
Verkehrs- und Baustellenmanagement - mit dem Softwaretool roads
Autoren |
J. Marengwa |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.3.2 Verkehrssystem-Management 5.22 Arbeitsstellen 14.8 Fahrbahnaufbau des Bestands, zerstörungsfreie Schichtdickenbestimmung, Georadar |
Straßenverkehrstechnik 63 (2019) Nr. 6, S. 414-417, 3 B
Hamburg ist eine Innovationsmetropole, die ihrer stetig wachsenden Bevölkerung mehr Komfort bieten und die Lebensqualität verbessern will. Eine ausreichende Mobilität ist eine Grundvoraussetzung für die weitere Entwicklung der Stadt. Eine zentrale Rolle bei der Mobilität spielten hier Baumaßnahmen. Jede Baumaßnahme findet in einem individuellen Zeitraum statt und erfordert je nach Bauphase verschiedene Verkehrsführungen oder die Einrichtung von Umleitungen. Dabei konkurrieren die Baumaßnahmen um Ressourcen wie Flächen, Zeiträume und Umleitungsstrecken. Bei über 4 000 Baumaßnahmen, die jährlich in einem dicht bebauten Gebiet wie der Stadt Hamburg geplant und koordiniert werden, führt dies zwangsläufig zu Konflikten, die oftmals erst viel zu spät erkannt werden. Bislang fand die Koordinierung mit anderen Baudienststellen in Hamburg lediglich mit kurzem Vorlauf im Rahmen der verkehrlichen Anordnung statt. Sie hatte mehr den Charakter des Informationsaustauschs. Eine wirkliche Koordinierung mit Entscheidungsspielraum für eine inhaltliche Veränderung der Baumaßnahme war dabei häufig unmöglich. Die Koordinierung von Baumaßnahmen schon zwei bis fünf Jahre vor ihrer Realisierung beginnen zu lassen, verspricht eine deutliche Verbesserung. Insbesondere noch relativ unscharfe Bedarfe in der Zukunft sollen in die Koordinierung eingehen und ihr Zusammenspiel betrachtet werden. Um die verschiedenen Auswirkungen einschätzen zu können, müssen sogenannte Szenarien entwickelt und untersucht werden. Nur dann können Konflikte erkannt und beseitigt sowie Synergien gehoben werden. Der LSBG fungiert als Koordinierungsstelle für Straßenbaumaßnahmen an Hauptverkehrsstraßen und Bundesautobahnen in Hamburg. Ziel der Koordinierung ist es, dass der Verkehrsfluss für die Verkehrsteilnehmer in Hamburg bei steigender Anzahl von Baumaßnahmen so wenig wie möglich belastet wird. Um diese Ziele zu erreichen, hat der LSBG innerhalb kürzester Zeit das Baustellenmanagementsystem roads entwickelt, eingeführt und parallel die interne Organisation entsprechend umstrukturiert. Roads (Roadwork Administration and Decision System) ist ein neues innovatives IT-System, das zur Koordinierung im Hamburger Raum eingesetzt wird. Insbesondere die kooperative Koordinierung zwischen dem LSBG und Hamburger Leitungsträgern entwickelt dabei ein erhebliches Verbesserungspotenzial.